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Zahlreiche Auskünfte erhielt Benn-
dorf ferner von Wolfgang Helbig in
Rom, dem er am 15. Mai 1877 von
seinem Vorhaben berichtet hatte:
„Ich bin veranlasst worden die Tod-
tenmasken die ich auf meiner Daci-
schen Reise s[einer] Z[eit] gefunden
habe, jetzt herauszugeben, und will
sie in der That nicht länger zurück-
halten, da ein Vergleich mit den
Schliemann’schen Funden nützlich
sein wird. In Folge dessen bin ich da-
mit beschäftigt von allen mittlerwei-
le mir bekannt gewordenen anderen
Exemplaren die erforderlichen An-
gaben und Zeichnungen zusammen-
zubringen, und erlaube mir wegen
eines Exemplars im Museo Grego-
riano Dich um Deine Unterstützung
zu ersuchen. Im Museo Gregoriano
das wir leider hier noch nicht besit-
zen soll I Tab. 21, 2 ein Helm mit
Gesichtsmaske veröffentlicht sein,
der in diese Reihe gehören würde. Ich möchte Dich ersuchen mir einige nähere
Notizen über das Original zur Veröffentlichung zugehen lassen zu wollen und
mir eine neue Zeichnung zu vermitteln, wenn die bisherige Publication ungenü-
gend sein sollte.“
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Helbig war daraufhin im Museo Gregoriano und übermittelte
Benndorf seine Bemerkungen über den dort befindlichen Helm: „Vor der Hand
sind sie nur vorläufiger Art; denn der Helm ist hoch oben an der Wand aufgehängt
und, um ihn herunter zu nehmen, ist ein besonderer Permess des Staatssecretärs
nöthig, um den ich gleichzeitig einkomme.“
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Nach eingelangter Erlaubnis, den
Helm herunternehmen zu dürfen, informierte Helbig Benndorf in einem weiteren
Schreiben detaillierter über seine Beobachtungen.
42
Benndorf versuchte auch
,
über Ulrich Köhler, den Sekretär des Deutschen Ar-
chäologischen Instituts in Athen, den er aus gemeinsamen Stipendiatenzeiten in
40
Brief Otto Benndorfs aus Prag an Wolfgang Helbig, 15, Mai 1877 (DAI Rom, Archiv).
41
Brief Wilhelm Helbigs aus Rom an Otto Benndorf, 27. Mai 1877 (Privatarchiv).
42
Brief Wilhelm Helbigs aus Rom an Otto Benndorf, 2. Juni 1877 (Privatarchiv); vgl. Benndorf
1878a, S. 29. 67 (mit wörtlichen Zitaten aus den beiden Briefen Helbigs).
Abb. 6: Zeichnung einer Goldmaske aus Nini-
veh im British Museum, London