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ließen Schliemann nun eine Entscheidung treffen: Athen wäre ein günstigerer

Standort für archäologische Forschungen und ein sichereres Zuhause für seine

Frau und Familie (Sophia war schwanger), als das belagerte Paris.

Im Februar 1871 gelang es Schliemann allein, Paris wieder zu betreten, um den

Zustand seiner Mietshäuser und seiner eigenen Wohnung zu überprüfen. Er

wusste wohl, dass er in der kriegsgeschundenen und verarmten Stadt nicht blei-

ben konnte. Also hat er die Verpackung seines Hausrates sowie dessen Spedition

nach Athen organisiert. Von April 1871 an ist Athen der feste Wohnsitz Schlie-

manns geworden.

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Er behielt seine Mitgliedschaften bei den französischen Fach-

gesellschaften bei, zählte mehrere gelehrte Franzosen zu seinen Freunden und

besuchte Paris gelegentlich. Aber die Funde aus Troia sind in Berlin gelandet, in

Athen steht sein Haus und befindet sich seine letzte Ruhestätte. Trotz seines lei-

denschaftlichen Bekenntnisses im Jahre 1872 – „aus dem Innersten meiner Seele

bin ich tausendmal Franzose“ – hat er nie wieder für längere Zeit in Paris gelebt.

Dr. Stefanie A. H. Kennell

ASCSA

Odos Souidias 54

GR-10676 Athen

Griechenland

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Besuch: HS&FP BBB 28, Blätter 399–403 (17. Feb. 1871, an Sophia), 406–407 (18. Feb., an

Sophia), 410–411 (19. Feb., an Wirths); vgl. Traill 1995 (Anm. 4), 84–85. Verpackung u.

Spedition: BBB 28, Blätter 465 (16. März 1871, an Beaurain), 475 (22. März, an Rocancourt).

Letzte Sendung aus Paris: BBB 28, Blatt 481 (26. März 1871). S. A. H. Kennell, Schliemann

and the Foreign Schools. In: Pharos 10 (2002), 135–156, zu 137–149. Selbstidentifizierung als

Franzose: BBB 31, Blätter 343–344 (14. Nov. 1872, an Aloyse Zoegger).