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mann in Paris die Arbeiten von anderen.
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Schliemann war jedoch beitragszah-
lendes Mitglied von mehreren Fachgesellschaften – der Sociétés de Géographie,
d’Ethnographie, d’Archéologie americaine, d’Archéologie orientale und der So-
ciété française d’archéologie sowie der Association pour l’encouragement des
études grecques, wo er von dem Professor für Griechisch an der Sorbonne und
Mitglied der Institut de France Émile Egger gefördert wurde. Er freundete sich
mit der Familie Egger an; viel später hat Madame Egger die französische Über-
setzung des
Ilios. Stadt und Land der Trojaner
angefertigt. Unter den Bekannten
Schliemanns war auch der Bibelwissenschaftler und Orientalist Ernest Renan,
ebenfalls Mitglied des Institut de France und so berühmt, dass Meyer zwei Briefe
von Schliemann an ihn in dem ersten Band des
Briefwechsels
(mit Kürzungen)
aufnahm. Ein gewisser „Prof. Touvé“ bleibt noch zu belegen, wenn er überhaupt
existiert hat.
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Dass Schliemann am 4. Mai 1867 an einer Sitzung der Société de Géographie
teilnahm, in der Victor Guérin über das Buch von Nicolaïdes (
Topographie et
plan stratégique de l’Iliade
) referierte, haben schon Turner, Masson und Traill
erwähnt.
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Über die Langzeitwirkungen dieses Referats kann man spekulieren,
in den Briefen ist allerdings keine sofortige Reaktion spürbar. Die ausgehenden
Briefe sagen viel mehr über Schliemanns tägliches Leben während des Zeitraums
zwischen Januar 1867 und März 1871 aus, als bisher bekannt war.
In den frühen Pariser Jahren ersetzte Schliemann den Mangel an Handelstätigkei-
ten, indem er ein aktiver Hausbesitzer wurde. Die Briefe enthalten Mitteilungen
an Bauinspektoren, Angestellte des Gasunternehmens, Personen, normalerweise
„Maître“ genannt (Rechtsanwälte), und den Notar Ferdinand Edmond Bardout,
der während des Deutsch-Französischen Krieges gestorben ist. Zur Bewältigung
alltäglicher Probleme nutzte Schliemann die Dienstleistungen der Baumeister
Delalande und Zoegger (als technischer Berater und Generalunternehmer), ei-
nes Klempners, von Zimmermännern, Malern, Stuckateuren und Lieferanten von
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Masson (Anm. 1), 28 u. 31; Annuaire de l’Association pour l’encouragement des études grecques
7 (1873), xxxix; Revue des Études Grecques 4 (1891), xl.
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Familie Egger: Masson (Anm. 1), 30, 37; vgl. Traill 1995 (Anm. 4), 74. Renan: Meyer 1953 (Anm.
2), 146–147, Nr. 117 (14. Apr. 1869) u. 195–196, Nr. 164 (24. Nov. 1871). Vgl. HS&FP BBB 28,
Blätter 19–23, BBB 30, Blätter 115–116. Weitere Briefe an Renan: BBB 28, Blatt 308; BBB 29,
Blätter 53–59; BBB 30, Blätter 74–75 u. 169–171. Touvé: Traill 1995 (Anm. 4), 31 Anm. 69.
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Masson (Anm. 1), 31; vgl. Traill 1995 (Anm. 4), 31–32. D. Turner, Schliemann’s Diary: Greece
and the Troad, 1868. In
:
Annual of the British School at Athens 102 (2007), 345–391, zu 363–365
(vor 1993 bemerkt, posthum hrsg.).
 
	
	 
					 
				 
				


 
		
