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La Chine et le Japon

zu der Librairie Centrale, um sich über die Veröffentlichung

zu erkundigen; am 13. zeichnete er den Verkauf seiner „Memoiren“ für Franc

2000 auf. Inzwischen hatte er die Tage auf verschiedene Weise verbracht. Kurz

vor seiner Rückkehr im Herbst hat Schliemann sich mit den zwei Herausgebern

des

Journals Arabe

getroffen; abends ging er in den Zirkus Napoleon, wo er Kas-

kadeuren, Pferdenummern und einem berühmten Löwenbändiger zuschaute.

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Von März bis zum Juli 1866 in Russland, war Schliemann bis spätestens 28.

September wieder auf der Reise durch Deutschland und die Schweiz nach Pa-

ris gekommen.

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Wie der bereits genannte Brief an Gottschalk signalisiert, hatte

Schliemann noch vor seiner Weltreise 1864–66 festgestellt, dass über St. Peters-

burg oder Dresden hinaus ein Ort besser für seine sich entwickelnden Interessen

geeignet wäre, nämlich Paris. Von 1866 bis zu 1871 wirkte Schliemann dort. Die

Stadt war sein Stützpunkt für intellektuelle Tätigkeiten, zugleich eine Quelle von

Zeitschriften, Büchern und Fachgesellschaften, ein Platz, wo er sich mit gelehr-

ten Freunden treffen konnte, und der Standort seiner Immobilienanlagen. Kurz-

um: Paris bot Unterhaltung, Weiterbildung und Gewinn. Obwohl Deutsch und

Englisch überwiegen, ist eine bemerkenswerte Menge Französisch (etwa 44%)

in den Eigenbriefen aus dieser Zeit zu finden.

Viele sind an nichtfranzösische

Adressaten gerichtet, wie Schliemanns entfremdete Frau Ekaterina, Sohn Sergei,

Halbbruder Ernst (Weinhändler in Bordeaux) und an Petersburger Freunde, mit

denen er auf Französisch verkehren wollte. Die anderen während des 1866-1871er

Aufenthaltes verfassten Briefe waren für Französischsprachige bestimmt und be-

handeln verschiedene Aspekte des Pariser Lebens.

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Von November 1866 an zeigen die ausgehenden Briefe, dass Schliemann alle

möglichen Freunde, Verwandte und Ansprechpartner nach seinen zukünftigen

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Meyer 1936 (Anm. 2), 110 Nr. 5 (Brief an Doris). Meyer 1969 (Anm. 13), 226 (Einschreibung an

der Sorbonne); vgl. Traill 1995 (Anm. 4), 30. Die eigentlichen Tagebucheintragungen: HS&FP

A9, 104–112.

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HS&FP A10, 59–66.

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Ca. 340 von den 645 Briefen in BBB 27 sind auf Französisch; Französisch ist die Sprache von

mehr als 185 der 485 Briefe in BBB 28; fast 130 der 360 Schreiben in BBB 29 (bis zum Sept.

1871) sind auf Französisch verfasst. Einige Beispiele: an „Catherine“: HS&FP BBB 27, Blätter

24–29 (14. Feb. 1867), 27, 33 (17. Feb. 1867), 38–39 u. 47 (20. Feb. 1867), 133 (17. Apr. 1867), 147

(10. Juli 1867), 333–334 (11. März 1868), 369–369a (4. Apr. 1868), 372–372a (6. Apr. 1868); an

„Serge“ (alle Anfang 1868): BBB 27, Blätter 368 (4. März), 378–379 (8. März), 377 (4. Apr.) u. 402

(27. Apr.); an Ernst: BBB 27, Blätter 412 (16. Mai 1868), 469 (2. Okt. 1868), 476 (6. Okt. 1868);

an Allendorf: BBB 28, Blatt 185 (9. Aug. 1869, auf Deutsch), vgl. (auf Französisch) 319 (20. Dez.

1869), 339 (1. Jan. 1870), 354–355 (17. Jan. 1870). An alte Bekannten wie Fehleisen (BBB 27,

Blätter 19 (23. Jan. 1867), 10–17 (6. Feb. 1867); Günzburg, BBB 27, Blätter 154 (7. Mai 1867), 359

(31. März 1868), BBB 28, Blatt 41 (22. Apr. 1869).