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Jede dieser Regionen brachte zu verschiedenen Zeiten Herrscher hervor, die noch
heute einen besonderen Stellenwert in der Geschichte einnehmen: Priamos, Kroi-
sos und Alexander der Große.
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Fundstätten
Im Westen der Türkei befindet sich eine große Zahl berühmter archäologischer
Fundstätten mit langer Grabungsgeschichte und großer touristischer Anziehungs-
kraft. International bekannt sind unter anderem Ephesos, Pergamon, Milet, Sar-
des, Aphrodisias, Didyma und Iasos. Fast überall haben Archäologen die archi-
tektonischen Reste und Siedlungsschichten jedoch höchstens bis zum Beginn der
griechischen Kolonisation im 8. Jh. v. Chr. systematisch erforscht, weil Mauern
und Fundamente der klassischen Antike abgetragen werden müssten, um an die
darunter gelegenen Schichten zu gelangen. Manche Ausgräber konnten sogar nur
die obersten byzantinischen Mauern freilegen. Über die bronzezeitlichen Vorgän-
ger dieser Orte, die einige Meter tiefer verborgen liegen, ist trotz beträchtlichen
archäologischen Einsatzes wenig Wissen verfügbar.
Zu den inzwischen von der Stiftung Luwian Studies erfassten Siedlungsplätzen
des 2. Jt. v. Chr. zählen die großen, zum Teil seit dem 19. Jh. bekannten Tells, die
bis heute keine Ausgrabungen erfahren haben, bei denen aber in der Literatur er-
wähnte Oberflächenfunde eine Besiedlung in der Mittel- oder Spätbronzezeit be-
legen. Dazu gehören z. B. Midaion (Kara Höyük), Kolossai (Honaz) Höyük, Bey-
köy, Sestos, Çiftlik Tepe, Kolophon, Araplar Üyücek (Mandıra Tepe), Kocahöyük,
Köprüören Höyük und Küçükhüyük. Ebenfalls erfasst haben wir die bereits vor
1950 ausgegrabenen Siedlungen, darunter Ada Tepe (Birytis), Hanay Tepe und
Kumtepe in der Troas, Polymedion (Palamedium, Asarlık), Kara
ğ
aç Tepe (Proste-
silaos Tepe), Asarlık-Eski Hisarlık, Larissa, Artemision und Pitane-Çandarlı.
Nach 1950 sind folgende Grabungen mittel- und spätbronzezeitlicher Fundstätten
durchgeführt und publiziert worden:
−
Adramytteion (DG 39.500776-26.932688), Engin Beksaç 2001–2003; Tülin Çoruh-
lu 2004–2007; Hüseyin Murat Özgen seit 2012
−
Aphrodisias (DG 37.707017-28.724683), Kenan T. Erim 1967–1973
−
Bademgedi
ğ
i Tepe (DG 38.180317-27.30915), Recep Meriç 1999–2007
−
Bakla Tepe (DG 38.16465-27.154367), Hayat Erkanal und Turhan Özkan 1995–
2001
−
Bayraklı (Alt Smyrna) (DG 38.4642-27.170467), EkremAkurgal und John M. Cook
1948–1952; Ekrem Akurgal 1966–1992; Meral Akurgal 1993–2010; Cumhur Tan-
rıver seit 2014