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die aus Vektordaten von Corine Land Cover 2002 und European Catchment and
Rivers Network Systems (Ecrins) bestehen. Eine generalisierte geologische Kar-
te Europas einschließlich der Türkei stammt vom USGS. Paläoklimadaten von
WorldClim decken das Atlantikum (ca. 8000–4000 v. Chr.) ab, da keine für die
Bronzezeit verfügbar waren.
Für jeden der 340 Siedlungsplätze wurden insgesamt 21 Parameter der physi-
schen Geografie ermittelt. Dazu zählen unter anderem Höhe über dem Meeres-
spiegel, Hangneigung sowie Entfernung zum nächsten Fließgewässer und zur
nächsten bekannten Siedlung. Die gleichen Parameter haben wir für 340 weitere
zufällig ausgewählte Punkte (random sample points; RSP) bestimmt, die wir
über das gesamte Untersuchungsgebiet in Westkleinasien verstreut hatten. Diese
Matrix lieferte den Vergleich zwischen den Eigenschaften gezielt ausgesuchter
Siedlungsplätze und der allgemeinen Topografie. Die 21 Parameter für alle 680
Datenpunkte wurden in Streudiagrammen mit relativen Maßstäben gegeneinander
aufgetragen, wodurch Zusammenhänge, Häufungen, Cluster und Anomalien zwi-
schen den Fundstätten und den Eigenschaften der sie umgebenden geografischen
Kammern sofort sichtbar wurden (Abb. 5).
Die digital verfügbaren Daten haben wir mit analogen Informationen angereichert.
Dazu zählt die Verteilung der bekannten Fundstätten auf dem süd- und zentralgrie-
Abb. 5 – Die physikalischen
Eigenschaften der 340 Sied-
lungsplätze (rote Punkte)
lassen sich mit den zufäl-
lig generierten 340 grauen
Punkten vergleichen. Hier
sind Unebenheit, Neigung
und Höhe des Geländes in
Streudiagrammen gegenein-
ander aufgetragen. Die Sied-
lungen liegen bevorzugt in
ebenem Gelände unter 400 m
oder über 700 m Höhe. So
lässt sich auch bestimmen,
dass kaum Siedlungen in Re-
gionen mit einem Jahresnie-
derschlag über 800 mm oder
einer Jahresdurchschnitts-
temperatur unter 20 °C an-
gelegt wurden.