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Begehungen zuvor nicht bekannte Siedlungen entdeckten, haben wir diese nicht in

den Katalog aufgenommen, um sie vor Raubgrabungen zu bewahren.

Die jeweiligen Standorte der bereits bekannten Fundstätten haben wir im nächs-

ten Schritt in Google Earth identifiziert und dabei auch die genauen Koordinaten

bestimmt. Über 80 Prozent der Fundstätten sind in Vertikal-Luftaufnahmen er-

kennbar (Abb. 4). Jede Siedlung wurde mit einer laufenden Nummer versehen

und in einer Datenbank erfasst, in der auch die Epochen der bereits identifizierten

materiellen Kultur sowie die entsprechenden Publikationen festgehalten sind.

Die in einer Excel-Tabelle gesammelten Koordinaten wurden anschließend in

ein Geografisches Informationssystem (GIS) übertragen. Wir benutzten dabei

ein digitales Höhenmodell (DEM) mit 90-Meter-Auflösung, das von der NASA

im Rahmen der Shuttle Radar Topographic Mission (SRTM) im Februar 2000

erstellt wurde.

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Um das eigentliche Untersuchungsgebiet Westkleinasien in ei-

nen größeren geografischen Kontext einbinden zu können, nahmen wir ganz

Griechenland, die Ägäis und Anatolien bis zur Küste Syriens mit auf. Das DEM

wurde mit Satellitenfotos der Blue Marble Next Generation der NASA und mit

Gewässerinformationen der European Environmental Agency (EEA) kombiniert,

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Jarvis 2008.

Abb. 4 – Die Tellsiedlungen in Westkleinasien lassen sich zum großen Teil in Senkrecht-

luftfotos in Google Earth identifizieren. Hier das Beispiel von Ak n Höyük (DG 39.333733-

30.524233), 22 km NW von Midas-Stadt, die während der gesamten Bronzezeit besiedelt

war (Efe 1997; © Google, Digital Globe). Die meisten Siedlungen liegen in der Nähe von

Flüssen am Rande fruchtbarer Auen.