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schlussdatiert mit dem 24. des

Monats

29

: „Entsetzlich habe

ich von dem giftigen Neid der

deutschen Gelehrten zu lei-

den; so z. B. hat jetzt wieder

der vielbekannte Professor

und Direktor des Museums

in Wien

30

[gemeint ist Con-

ze – K. R. Krierer] eine Rede

gehalten, in der er furchtbar

gegen meine Ausgrabungen

und deren Resultate auftritt.

In Folge dessen schicke ich

heute an die Redaktion der

»Augsburger Allgemeinen

Zeitung« meine Antwort auf

jene Rede und betitle meinen

Artikel »Troja und Professor

Conze’s Rede«. Sorgfältig

alle Persönlichkeiten vermei-

dend und nur mit der Wissen-

schaft fechtend, stoße ich mit

den handgreiflichsten Tatsa-

chen Punkt für Punkt sämtli-

che falschen Angaben seiner

Rede um. Ich bin gezwungen

es zu tun, denn seine irrigen

Angaben könnten ja nur fal-

sche Ansichten verbreiten.“

An Conze schreibt Schliemann am 28. Dezember

31

, als Antwort auf dessen Brief

vom 14. Dezember 1873, er sei gezwungen gewesen, öffentlich auf dessen Rede zu

reagieren, „da sie öffentlich gehalten und in den öffentlichen Blättern reproducirt

war“. Er gibt zu, die Rede nur in einem Auszug gesehen zu haben, er „höre aber

von Deutschland daß die ganze deutsche Presse Notiz davon genommen hat“. Das

Anführen von Gewährsmännern wie Charles Thomas Newton

32

vom British Muse-

29

Meyer 1936, S. 139f.

30

Ein Irrtum Schliemanns, denn Alexander Conze war zwar Professor der Klassischen Archäologie

an der Universität Wien, aber nicht „Direktor des Museums in Wien“.

31

Meyer 1953, S. 244f.

32

Newton, Charles Thomas, in: DNP Suppl. 6, Sp. 880f. (St. L. Dyson).

Abb. 3 – Blatt aus einem Notizbuch Alexander Conzes

mit Eintragung zu Heinrich Schliemann, 1870