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seit vier Jahrzehnten durch
zahlreiche
Einzelfor-
schungen (z. B. von Wil-
liam Calder III und David
Traill) etwas ramponierten
Helden nicht wieder auf
den Sockel heben, obwohl
er es durch die Freveltat
am Schweriner Pfaffen-
teich nötig hätte (Abb. 1),
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sondern es kommt immer
auf eine möglichst genaue
Relation von Stärken und
Schwächen Schliemanns
an. Mein oft benutzter
Satz „Schliemann war ein
Mensch mit vielen Fehlern und Schwächen, der sogar hin und wieder gelogen hat,
aber seine Verdienste für die Altertumswissenschaft überwiegen bei weitem seine
Charakterschwächen“ will letztlich das zum Ausdruck bringen.
Schon längst ist erkannt worden, dass auch unser mecklenburgischer Kaufmann
und Forscher in Zeit und Raum gesehen werden muss. Darüber hinaus sollte er
nicht als Personifikation der Archäologie angesehen, sondern in die Reihe großer
Archäologen eingeordnet werden. Dazu dienten bei den Sonntagsvorträgen die
Vergleiche mit anderen Ausgrabungen (Olympia und Pergamon u. a.), mit seinen
Nachfolgern in Troia und Mykene und mit anderen Archäologen (z. B. Sir Ar-
thur Evans, Carl Humann und Richard Lepsius). Ausgesprochen fruchtbar für den
Referenten und seinem Zuhörerkreis waren die mehrteiligen Vortragsreihen über
„Schliemann – Zeit und Zeitgenossen“, „Kleine Geschichte der Archäologie“ und
„Das Verhältnis berühmter Zeitgenossen zumAltertum“. Beiträge über minoische
und mykenische Kultur und ihrer Nachbarkulturen rundeten das Bild ab, ebenso
Berichte über die Entwicklung des Heinrich-Schliemann-Museums Ankershagen,
das vor knapp einem Jahr den 30. Geburtstag feiern konnte und über die Heinrich-
Schliemann-Gesellschaft, die nun auf zwanzig erfolgreiche Jahre zurückschauen
kann.
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Ende August 2011 stahlen Buntmetalldiebe die 1895 am Schweriner Pfaffenteich aufgestellte
bronzene Schliemann-Büste des Bildhauers Hugo Berwald (1863-1937) und zerflexten sie in fast
100 Einzelteile. Der pekuniäre Gewinn war mit 250 Euro gering, der ideelle Schaden ist sehr
groß. Mit Hilfe zweier Gipskopien der Büste in Originalgröße (eine von ihnen befindet sich als
Dauerleihgabe des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte im Heinrich-Schliemann-
Museum Ankershagen) soll die Bronzebüste bald wieder hergestellt werden.
Abb. 1 – Schliemann-Denkmal am Pfaffenteich, Aufnahme
von 1905 (Archiv HSM)