12
keine Voraussetzung für Handelskontakte gegeben war. Und wie archäobotanische
Untersuchungen ergeben haben, herrschte damals auf Hisarlık
reine
Subsisten-
zwirtschaft. Man hätte also möglichen griechischen Händlern überhaupt nichts
als Gegenwert für in den Amphoren transportierte Güter und auch für die Gefäße
selbst anbieten können.
14
Ob im übrigen
Catlings Gruppen I B
und
I C
Importe
sind, kann aufgrund eventuell unvollständiger Beobachtungen des Tons und nicht
vorgenommener NAA nicht gesagt werden.
15
Jedoch sind die Amphoren von
Catlings Gruppe III
(
früh-/spätprotogeometrisc
h,
1000–frühes 9. Jh.; Abb. 1, 3) und die von
Catlings Gruppe II
(
subprotogeomet-
risch
, spätes 10. Jh.–730?; Abb. 1, 4) auf Hisarlık produziert worden, was nur auf
griechische Siedler zurückgeführt werden kann
16
.
Gleiches gilt für die auf Hisarlık aufgetauchte
feine geometrische Gattung
, wie sie
von Dörpfeld getauft wurde, oder
G 2/3-Ware
, wie sie Blegen genannt hat. Diese
dort
in Massen
gefundene, qualitätvolle Firnisware zwar sehr eigenständigen, aber
dennoch griechischen Charakters ist nach der NAA und archäologischen Überle-
gungen
vor Ort
hergestellt worden. Sie zerfällt in eine ältere (900–750; Abb. 5)
und eine jüngere (750/30–650/25; Abb. 6) Gruppe, mit Ausläufern in die Zeit um
600, wobei die Produktion anscheinend seit 750/30 einen Höhepunkt erreichte
17
.
Der Anteil der Äolisch-Grauen Ware an der Gesamtmenge der Keramik von VIII
beträgt nach Blegen
etwa zwei Drittel
. Diese Gattung, die zwischen 1020 und
500 typisch für alle griechischen Siedlungen im Nordwesten Kleinasiens und auf
14
Hertel 2008 (1), bes. 131–136. 149–153; ders. 2008 (2), 117–119 Nr. 1 Abb. 18, 14; 20, 1 Taf. 4, 1;
s. auch 109–117.
15
Hertel 2008 (1), bes. 151f.; ders. 2008 (2), 118.
16
Hertel 2008 (1), bes. 153f.; ders. 2008 (2), 117f.
17
Hertel 2008 (1), bes. 154–156 Abb. 44–47; ders. 2008 (2), 121–159. 110–117.
Abb. 3
Abb. 4