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keine Voraussetzung für Handelskontakte gegeben war. Und wie archäobotanische

Untersuchungen ergeben haben, herrschte damals auf Hisarlık

reine

Subsisten-

zwirtschaft. Man hätte also möglichen griechischen Händlern überhaupt nichts

als Gegenwert für in den Amphoren transportierte Güter und auch für die Gefäße

selbst anbieten können.

14

Ob im übrigen

Catlings Gruppen I B

und

I C

Importe

sind, kann aufgrund eventuell unvollständiger Beobachtungen des Tons und nicht

vorgenommener NAA nicht gesagt werden.

15

Jedoch sind die Amphoren von

Catlings Gruppe III

(

früh-/spätprotogeometrisc

h,

1000–frühes 9. Jh.; Abb. 1, 3) und die von

Catlings Gruppe II

(

subprotogeomet-

risch

, spätes 10. Jh.–730?; Abb. 1, 4) auf Hisarlık produziert worden, was nur auf

griechische Siedler zurückgeführt werden kann

16

.

Gleiches gilt für die auf Hisarlık aufgetauchte

feine geometrische Gattung

, wie sie

von Dörpfeld getauft wurde, oder

G 2/3-Ware

, wie sie Blegen genannt hat. Diese

dort

in Massen

gefundene, qualitätvolle Firnisware zwar sehr eigenständigen, aber

dennoch griechischen Charakters ist nach der NAA und archäologischen Überle-

gungen

vor Ort

hergestellt worden. Sie zerfällt in eine ältere (900–750; Abb. 5)

und eine jüngere (750/30–650/25; Abb. 6) Gruppe, mit Ausläufern in die Zeit um

600, wobei die Produktion anscheinend seit 750/30 einen Höhepunkt erreichte

17

.

Der Anteil der Äolisch-Grauen Ware an der Gesamtmenge der Keramik von VIII

beträgt nach Blegen

etwa zwei Drittel

. Diese Gattung, die zwischen 1020 und

500 typisch für alle griechischen Siedlungen im Nordwesten Kleinasiens und auf

14

Hertel 2008 (1), bes. 131–136. 149–153; ders. 2008 (2), 117–119 Nr. 1 Abb. 18, 14; 20, 1 Taf. 4, 1;

s. auch 109–117.

15

Hertel 2008 (1), bes. 151f.; ders. 2008 (2), 118.

16

Hertel 2008 (1), bes. 153f.; ders. 2008 (2), 117f.

17

Hertel 2008 (1), bes. 154–156 Abb. 44–47; ders. 2008 (2), 121–159. 110–117.

Abb. 3

Abb. 4