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nicht unähnlich
, wenn auch
nicht gleichartig
mit ihr war. Wie aus beidem her-
vorgeht, kann das Haus nicht allzu lange nach dem Ende von VII b 2 bzw. sei-
ner kurzfristigen Nachbesiedlung erbaut worden sein. Da die anderen drei Wände
klein- bis größersteinig waren, darf darin, wie auch in der Hausform, griechischer
Einfluss gesehen werden.
23
Auch nach der ältesten griechischen Keramik auf den
Fußböden, zahlreiche Fragmente zweier Varianten einer Becherform der Äolisch-
Grauen Ware des 10./9. Jhs. (Abb. 16, 2, 3; 32.1199)
und
größere Mengen von
grauminyscher Ware und Tan Ware in der Art von VII, müsste Haus 814 um 1000
oder im 10. Jh. erbaut worden sein.
24
Im Planquadrat A 7 hat Blegen das kleine, rechteckige, einräumige Haus 850 frei-
gelegt (Abb. 10), das etwas oberhalb des vielzelligen Hauses 791 von VII b 2
errichtet war. Zwei Wände von Haus 850 waren in einer
Art
Orthostatentechnik
erbaut, allerdings
sehr klein
e,
dünne
Platten benutzend, was aus VII b 2 unbekannt
ist (Abb. 13). Die dritte Wand zeichnete sich durch kleinsteiniges Mauerwerk aus,
ganz so, wie es uns häufig im griechischen Kulturkreis begegnet. Nach den beiden
Wänden, die in der eben beschriebenen Orthostatentechnik errichtet waren, und
der dritten, ganz griechisch wirkenden Wand muss das Haus bald oder nicht allzu
lange nach dem Ende von VII b 2 bzw. seiner kurzfristigen Nachbesiedlung erbaut
worden sein, wobei man es wohl nur kurz genutzt hat.
25
Im Bereich unter der Tür
scheint ein Gefäß aus der Zeit um 900 gefunden worden zu sein.
26
Und da der Kult,
der an den über dem Haus und etwas oberhalb seines Fußbodens erbauten Podes-
ten dargebracht wurde, offenbar um 900 oder in der 1. Hälfte des 9. Jhs. einsetzte
(s. u.), müsste Haus 850 um 900 errichtet worden sein.
27
Für alle drei Häuser ist im Übrigen charakteristisch, dass sie von viel Freiraum
umgeben waren, auch dies kein Phänomen von VII b 2, sondern eine Eigenschaft
vieler früher griechischer Wohnbauten.
Die behandelten keramischen Fundgruppen und die architektonisch-stratigraphi-
schen Befunde und ihre Funde ergeben Folgendes: Sie zeigen nicht nur eine
Sied-
lungskontinuität
von VII b 2 nach VIII an, sondern auch, dass unmittelbar oder
nicht allzu lange nach dem Ende von VII b 2 bzw. seiner kurzfristigen Nachbesied-
lung, und zwar schon in protogeometrischer Zeit, auf Hisarlık Keramik und andere
archäologische Zeugnisse auftraten, die typisch griechisch waren.
23
Blegen 1958, 287f. 291–296 Abb. 63–66. 336; Hertel 2008 (1), 30–46; s. auch S. 19–25.
24
Blegen 1958, 292f. Abb. 317, 2. 3; s. auch S. 294 Nr. 32.1199 Abb. 306. 318 (aus der Füllung der
Terrasse); Hertel 2008 (1), 36 Nr. 4; 41 Nr. 4; ders. 2008 (2), 164f.
25
Blegen 1958, 273f. Abb. 168. 368; Hertel 2008 (1), 65–68; ders. 2003 (2), 88f.
26
Blegen 1958, 277 Nr. 37.972 Abb. 302 a. b; Hertel 2008 (1), 68 m. Anm. 425; ders. 2008 (2), 123f.
27
Hertel 2008 (1), 67.




