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17

nicht unähnlich

, wenn auch

nicht gleichartig

mit ihr war. Wie aus beidem her-

vorgeht, kann das Haus nicht allzu lange nach dem Ende von VII b 2 bzw. sei-

ner kurzfristigen Nachbesiedlung erbaut worden sein. Da die anderen drei Wände

klein- bis größersteinig waren, darf darin, wie auch in der Hausform, griechischer

Einfluss gesehen werden.

23

Auch nach der ältesten griechischen Keramik auf den

Fußböden, zahlreiche Fragmente zweier Varianten einer Becherform der Äolisch-

Grauen Ware des 10./9. Jhs. (Abb. 16, 2, 3; 32.1199)

und

größere Mengen von

grauminyscher Ware und Tan Ware in der Art von VII, müsste Haus 814 um 1000

oder im 10. Jh. erbaut worden sein.

24

Im Planquadrat A 7 hat Blegen das kleine, rechteckige, einräumige Haus 850 frei-

gelegt (Abb. 10), das etwas oberhalb des vielzelligen Hauses 791 von VII b 2

errichtet war. Zwei Wände von Haus 850 waren in einer

Art

Orthostatentechnik

erbaut, allerdings

sehr klein

e,

dünne

Platten benutzend, was aus VII b 2 unbekannt

ist (Abb. 13). Die dritte Wand zeichnete sich durch kleinsteiniges Mauerwerk aus,

ganz so, wie es uns häufig im griechischen Kulturkreis begegnet. Nach den beiden

Wänden, die in der eben beschriebenen Orthostatentechnik errichtet waren, und

der dritten, ganz griechisch wirkenden Wand muss das Haus bald oder nicht allzu

lange nach dem Ende von VII b 2 bzw. seiner kurzfristigen Nachbesiedlung erbaut

worden sein, wobei man es wohl nur kurz genutzt hat.

25

Im Bereich unter der Tür

scheint ein Gefäß aus der Zeit um 900 gefunden worden zu sein.

26

Und da der Kult,

der an den über dem Haus und etwas oberhalb seines Fußbodens erbauten Podes-

ten dargebracht wurde, offenbar um 900 oder in der 1. Hälfte des 9. Jhs. einsetzte

(s. u.), müsste Haus 850 um 900 errichtet worden sein.

27

Für alle drei Häuser ist im Übrigen charakteristisch, dass sie von viel Freiraum

umgeben waren, auch dies kein Phänomen von VII b 2, sondern eine Eigenschaft

vieler früher griechischer Wohnbauten.

Die behandelten keramischen Fundgruppen und die architektonisch-stratigraphi-

schen Befunde und ihre Funde ergeben Folgendes: Sie zeigen nicht nur eine

Sied-

lungskontinuität

von VII b 2 nach VIII an, sondern auch, dass unmittelbar oder

nicht allzu lange nach dem Ende von VII b 2 bzw. seiner kurzfristigen Nachbesied-

lung, und zwar schon in protogeometrischer Zeit, auf Hisarlık Keramik und andere

archäologische Zeugnisse auftraten, die typisch griechisch waren.

23

Blegen 1958, 287f. 291–296 Abb. 63–66. 336; Hertel 2008 (1), 30–46; s. auch S. 19–25.

24

Blegen 1958, 292f. Abb. 317, 2. 3; s. auch S. 294 Nr. 32.1199 Abb. 306. 318 (aus der Füllung der

Terrasse); Hertel 2008 (1), 36 Nr. 4; 41 Nr. 4; ders. 2008 (2), 164f.

25

Blegen 1958, 273f. Abb. 168. 368; Hertel 2008 (1), 65–68; ders. 2003 (2), 88f.

26

Blegen 1958, 277 Nr. 37.972 Abb. 302 a. b; Hertel 2008 (1), 68 m. Anm. 425; ders. 2008 (2), 123f.

27

Hertel 2008 (1), 67.