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Über die sog. Gründung des frühen griechischen Troia
und die Historizität der Troia-Sage
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Dieter Hertel
Schon Schliemann glaubte, dass Hisarlık im Anschluss an die von ihm für histo-
risch gehaltene Zerstörung durch die Achaier weiter bewohnt war, und zwar von
Aineias und seinen Nachkommen, danach von Griechen
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. Er ging also von einer
Siedlungskontinuität vom bronze- zum eisenzeitlichen Ort aus, wobei er aber nur
die griechische Besiedlung archäologisch nachweisen konnte. Dörpfeld, der die
Grabungen 1893/94 fortsetzte und u. a. große Teile der Burg von Troia VI (1700–
1300) freilegte, untergliederte die dann folgende Phase Troia VII in zwei Schich-
ten, VII 1, die in der Tradition von VI stand, und VII 2, die z. T.
balkanisch
geprägt
war. Er setzte VII 1000–700 an. Auf VII ließ er, nach sehr kurzer Unterbrechung,
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Alle antiken Zeitangaben sind nur ungefähre und hinter ihnen ist v. Chr. zu ergänzen. Jh(s). =
Jahrhundert(s). Jts. = Jahrtausends. NAA = Neutronenaktivierungsanalyse(n).
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Hertel 1991, 132.
Abb. 1