Seite 58 Informationsblatt 29 April 2018
Beiträge und Berichte
Geschäftslokale und 16 private sowie drei gemeinschaftliche
Dachterrassen. Das Haus ist üppig begrünt, 1985 wurden 250
Bäume gepflanzt. Sie sind mittlerweile zu stattlicher Größe he-
rangewachsen, ein Park auf Dächern und Terrassen, eine grüne
Oase mitten in Wien.
Vierter Tag
– Das Kunst-
historische Museum von
Wien zählt zu den größten
und bedeutendsten Muse-
en der Welt. Es ist 1891
aus den Sammlungen
der Habsburger entstan-
den. Zusammen mit dem
Naturhistorischen Muse-
um stehen die Gebäude
links und rechts des Ma-
ria-Theresien-Platzes mit
der mächtigen Statue der
Maria Theresia (Abb. 9).
Es sind die zwei größten
und bedeutendsten Bau-
ten in der Ringstraßenar-
chitektur.
Wir haben die Gemäldegalerie, die ihren Schwerpunkt auf ve-
nezianische Malerei des 16. Jahrhunderts, die alt-niederländi-
sche Malerei des 17. Jahrhunderts und die altdeutschen Meister
legt, besichtigt. Man wird förmlich erschlagen von den vielen,
weltbekannten Gemälden. Es ist schon ein erhabenes Gefühl,
vor solch einem Original zu stehen. Hier nur mal einige Namen:
Albrecht Dürer, Giuseppe Arcimboldo, Pieter Bruegel d. Ä., Pe-
ter Paul Rubens und viele andere (Abb. 10 und 11).
Ich gehe danach noch in die Schatzkammer. Und wieder ein-
mal mehr der Superlativ – die „bedeutendste“ Schatzkammer
der Welt! Insignien des Kaisertums Österreichs, der wichtigste
Kronschatz des Mittelalters – die Insignien und Kleinodien des
Heiligen Römischen Reichs, die Insignien der österreichischen
Erbhuldigung, der Burgunderschatz, der Schatz des Ordens
vom goldenen Vlies – des ranghöchsten Ordens der Habsbur-
germonarchie.
Ornate und Messgewänder von so feiner Stickerei, dass sie heu-
te kaum mehr nachzuahmen sind. Gold, Seide und Perlen wur-
den hier verarbeitet.
Wertvollste Juwelen, darunter der größte Smaragd der Welt,
werden hier ausgestellt. Gefäße aus kompletten, riesigen Berg-
kristallen, mit Edelsteinen und Juwelen besetzt, finden sich hier.
Als unveräußerlich gilt eine Achatschale, die als der sagenum-
wobene Heilige Gral galt. Was für eine Macht müssen die Habs-
burger gehabt haben. Die Ausstellungsstücke lassen sich nicht
mit Geldwerten ermessen. Theoretisch würde erst eine Verstei-
gerung den annähernd wahren Wert benennen.
Fünfter Tag
- die Wiener Hofburg, die Winterresidenz der
Habsburger. Das eigentliche Machtzentrum Österreichs. Und
wieder muss man sa-
gen, die Wiener Hof-
burg ist einer der größ-
ten
Palastkomplexe
der Welt. Baubeginn
war wohl schon in der
ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts und ge-
baut wurde bis in das
20. Jahrhundert hin-
ein. Deswegen finden
sich hier die verschie-
densten Baustile. Von
der Gotik des Mittelal-
ters über die Renaissan-
ce, das Barock aus dem
17. und 18. Jahrhundert,
Historisches aus dem
19. Jahrhundert bis zum
Zeitgenössischen lässt
sich hier alles finden
(Abb. 12 und 13).
Seit 1945 ist die Wie-
ner Hofburg der Amts-
sitz des Österreichischen Bundespräsidenten. Teile der österrei-
chischen Nationalbibliothek sind hier untergebracht. Auch das
Bundesdenkmalamt hat hier seinen Sitz.
Am Eingang der Hofburg zum Michaelerplatz stehen die be-
rühmten Fiaker. Es ist so heiß, dass die Pferde nach einem neu-
en Gesetz von 2016 ab 35 Grad hitzefrei bekommen. Sie haben
ab Mittag den Stellplatz zu räumen. Daran sollten sich die Ber-
liner Kutscher mal ein Beispiel nehmen.
Sechster Tag
– Besichtigung des Stephansdoms, Wahrzeichen
von Wien und ein Muss für jeden Wien-Besucher (Abb. 14). Im
12. Jahrhundert wurde mit dem Bau begonnen. Er besitzt vier
Türme. Der höchste und markanteste ist der Südturm mit 136
m. Keine Kir-
che in Öster-
r e i c h -Un g a r n
durfte höher sein
als der Südturm.
Man muss von
der Türmerstube
aus einen gigan-
tischen
Blick
über Wien ha-
ben. Wir haben
es leider nicht
ausprobiert.
Abb. 9 – Maria Theresia – mit Vogel!
Abb. 10 – Einfach nur toll
Abb. 11 - Aber auch anstrengend, jede
Sitzgelegenheit wurde genutzt.
Abb. 12 – Wir erhalten eine kleine Einfüh-
rung durch den Reiseleiter im Innenhof der
Wiener Hofburg.
Abb. 13 – Eingang zur Hofburg vom Micha-
elerplatz
Abb. 14 – Im Stephansdom