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Seite 17

Informationsblatt 29 April 2018

Mitgliederversammlung

entscheiden, ob die

eigenständige

Forschungsarbeit im Museum

fortgesetzt, und es eine bundesweite Ausschreibung der Muse-

umsleiterstelle für Fachwissenschaftler bzw. Wissenschaftlerin

geben solle. Wenn nicht, dann gerate eine weitere Bundesförde-

rung des Museums in Gefahr.

Da der Kreistag am 12. Dezember [2016] beides verwarf, mus-

ste ich als verantwortungsvoller Museumsleiter handeln. Sie

werden mir einräumen, dass ich dies besonnen tat, denn meinen

Brief [an die Kreistagsfraktionen] schrieb ich erst sieben Wo-

chen später.“

Meine Entgegnung blieb unbeantwortet.

Nebenbei sei hier noch bemerkt: In meiner Tätigkeit konnte ich

ca. 80.000

für Projekte vom Bund einwerben. Auch wurden

mir vor einem Jahr Fördergelder vom Bund signalisiert, wenn

sich der Träger bei der Neueinrichtung der Dauerausstellung be-

teiligt. Das war aber 2016 noch nicht der Fall.

Was mich in meiner langjährigen Tätigkeit als Museumsleiter

am meisten ärgerte, war, dass viele den besonderen Wert des

Schliemann-Museums nicht begriffen haben bzw. begreifen

wollen. Er liegt nicht in den Exponaten, davon haben wir im

Vergleich zu anderen Museen viel zu wenige; ja, wir haben noch

nicht einmal einen Fundus (Magazin), auf den wir bei beson-

deren Anlässen (Sonderausstellungen, Ausleihe) zurückgreifen

können. Der besondere Wert liegt in der Bibliothek, im Archiv

(Autographen-Sammlung) und vor allem in der eigenständigen

Forschung.

An meinem letzten Arbeitstag, am 31. August 2017, besuchte

mich Landrat Kärger im Museum, weil er bei meiner offiziellen

Verabschiedung tags darauf nicht dabei sein konnte. Ich fragte

ihn, warum der Träger immer wieder behauptet, dass das Hein-

rich-Schliemann-Museum das teuerste Museum der kreislichen

Museen wäre. Er musste zugeben, dass das nicht stimmt, aber

einer „besonderen“ Berechnung geschuldet sei. Und was die

relativ niedrigen Besucherzahlen anbetrifft, sei doch klar: An-

kershagen liegt amMors der Welt. So etwas würde ich ganz gern

mal vom Träger öffentlich ausgesprochen hören.

Genug. 14 Jahre Museumsleitertätigkeit bedeuteten zähen und

oft unnötigen Kampf. Sie bedeuteten aber auch viel Erkennt-

nisgewinn und Freude sowie eine vertrauensvolle Zusammen-

arbeit zwischen den Museumsmitarbeiterinnen und Museums-

mitarbeitern und natürlich mit der Heinrich-Schliemann-Gesell-

schaft. Ohne hier zahllose Namen aufzuzählen danke ich Allen

herzlich, die mich unterstützt haben.