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Seite 18 Informationsblatt 29 April 2018

Mitgliederversammlung

Sehr geehrte Mitglieder,

da ich nun die Leitung des Heinrich-Schliemann-Museums

übernommen habe, möchte ich mich an dieser Stelle kurz vor-

stellen, auch wenn die meisten Mitglieder mich ja bereits mehr

oder weniger kennen.

Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe 2 erwachsene Söhne.

Nach meinem Schulabschluss absolvierte ich eine Steinmetz-

lehre und war dann auch kurzzeitig in diesem Beruf tätig. An-

schließend erlernte ich den Beruf einer Gebrauchswerberin.

Bereits zu dieser Zeit bemühte ich mich stetig, im musealen

Bereich arbeiten zu können. Schließlich bekam ich 1989, nach

vielen überwundenen Hindernissen, eine Anstellung im Hein-

rich-Schliemann-Museum Ankershagen.

Die Arbeitsbedingungen waren damals sehr schwierig – hat-

ten wir doch kaum Büromöbel, geschweige denn Technik.

Zur Überbrückung der ersten Wochen verbrachte ich meine

Einarbeitungszeit im Regionalmuseum Neubrandenburg. Dort

durchlief ich alle Abteilungen und wurde dabei mit den um-

fangreichen Arbeitsaufgaben vertraut gemacht. Schnell ent-

deckte ich dort meine Begeisterung für die Archäologie und

wurde Mitglied im Jugendclub Heinrich Schliemann.

Meine Zeit im Schliemann-Museum war interessant, aber der

Arbeitsweg von Waren nach Ankershagen und zurück war

ohne Auto schon damals eine Herausforderung. So habe ich

nach gut einem Jahr das Angebot von Dr. Schmidt angenom-

men, als Museumsassistentin in die Ur- und Frühgeschichts-

abteilung des Neubrandenburger Museums zu wechseln. Hier

schrieb ich Fundberichte, führte die Fundakten, arbeitete im

Depot und nahm an Notbergungen und Forschungsgrabungen

des Museums teil.

Ich bewarb mich während dieser Zeit am Institut für Museo-

logie in Berlin, um dort ein Fachhochschulstudium anzutreten

und erhielt die Zulassung. In Berlin blieb ich jedoch nur 2 Jahre

und wechselte dann für weitere 3 Jahre an die Fachhochschule

nach Leipzig, wo ich das Studium als Diplom-Museologin ab-

schloss. Noch während meines Studiums war mein erster Sohn

geboren worden, und so nahm ich die Möglichkeit wahr, eine

Stelle im damaligen Müritz-Museum in meinem Wohnort Wa-

ren anzutreten.

Dort arbeitete ich intensiv an der Gestaltung der neuen Dau-

erausstellung und mehrere Jahre im Sammlungsbereich mit.

Während dieser Jahre war mein Kontakt zum Schliemann-Mu-

seum nicht abgebrochen. Ich wurde 1991 Mitglied der Schlie-

manngesellschaft und stand Dr. Bölke regelmäßig bei der

Durchführung von Sonderausstellungen und Veranstaltungen

zur Seite.

Bereits seit 2003 arbeite ich nun wieder im Schliemann-Muse-

um. (Natürlich fahre ich jetzt mit dem Auto!) Durch die groß-

zügige finanzielle Unterstützung von Jost Reinhold, dem unser

Museum zu Recht nicht familienfreundlich genug war, konnte

ich damals das Konzept für das heutige Kinderzimmer erarbei-

ten und auch umsetzen.

In einem ausführlichen Gespräch, das ich kurz vor meinem

Amtsantritt mit ihm führte, hat er mir dankenswerterweise

weitere Unterstützung zugesagt.

Seitdem betreute ich neben meiner Tätigkeit hier als Muse-

umspädagogin 10 Jahre lang zusätzlich Sammlungen und

museumspädagogische Veranstaltungen im Agroneum Alt

Schwerin und konzipierte Sonderausstellungen im Müritzeum

Waren.

Seit 2 Tagen bin ich nun als Leiterin des Schliemann-Museums

eingesetzt und muss mit einer wesentlich schwierigeren Situ-

ation als meine Vorgänger umgehen! Durch den Trägerwech-

sel, den harten Sparkurs und der noch dünneren Personalde-

cke wird die Arbeit zusätzlich erschwert! Finanzielle Belange

werden jetzt durch den Kaufmännischen Leiter entschieden,

das Marketing wird zentral durch die GmbH gesteuert und alle

weiteren Entscheidungen müssen durch die Geschäftsführerin

Frau Lauffer bewilligt werden.

Der Anschluss des Museums an die GmbH der Wirtschaftsför-

derung ist eine drastische Einsparungsentscheidung des Land-

kreises und vielleicht auch eine Reaktion auf den jahrelangen

Konfrontationskurs der Leitung des Schliemann-Museums.

Die personelle und materielle Situation - gerade in Hinsicht auf

die in naher Zukunft anstehenden Aufgaben - ist mehr als pro-

blematisch! Ich werde trotz allem versuchen, das Bestmögliche

für das Heinrich-Schliemann-Museum daraus zu machen.

Es gibt aber auch eine positive Entwicklung! Durch die Bereit-

stellung der Fördergelder durch den Bund und das Land ist die

Erstellung einer neuen Dauerausstellung möglich geworden.

Das war bereits lange angestrebt.

Die ersten Baumaßnahmen beginnen in 14 Tagen. Zuerst wird

die Heizungsanlage hier im Veranstaltungsgebäude grundle-

Bericht der neuen Museumsleiterin, Frau Undine Haase

Undine Haase