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Seite 26 Informationsblatt 23 Dezember 2011

30. Geburtstag des HSM

heraus gelacht wird? Die Antwort darauf gibt die dritte Strophe

des Gedichts:

Seht ihr den Mond dort stehen?

Er ist nur halb zu sehen,

Und ist doch rund und schön!

So sind wohl manche Sachen,

Die wir getrost belachen,

Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Meine zahlreichen Angebote an die Landrätin, an

Kreistagsmitglieder, an den Personalrat, sich vor Ort ein Bild

zu machen über die tatsächliche Arbeit, die im Heinrich-

Schliemann-Museum geleistet wird, ja, geleistet werden muss,

wurden bisher nicht wahrgenommen. So steht hier wieder nur

diese Aussage im Raum: Die wissenschaftliche Leitung eines

Heinrich-Schliemann-Museums ist – und da lassen Sie mich

einmal ein Lieblingswort von Politikern gebrauchen – alterna-

tivlos! Beweise dafür gibt es zuhauf, sie müssten aber auch zur

Kenntnis genommen werden.

Als Geburtstagskind darf man sich doch etwas wünschen, das

tue ich jetzt: Kommen Sie, liebe Frau Landrätin, mit all Ihren

Entscheidungsträgern zu uns, bringen Sie genügend Zeit mit

und schauen Sie sich vor Ort unsere zu leistende Arbeit an.

Zum Schluss meiner kleinen Rede möchte ich allen sehr herz-

lich danken, die in den letzten 30 Jahren für unser Museum

Großes geleistet haben. Die Gefahr, nun Namen zu nennen, ist

sehr groß. Zu leicht wird jemand vergessen, der es verdient hät-

te, genannt zu werden. Ich bitte jene, mir deshalb nicht böse zu

sein. Zu nennen ist aber zumindest die Jost-Reinhold-Stiftung

und sein Stifter selbst. Zu nennen ist die Heinrich-Schliemann-

Gesellschaft mit ihren Vorsitzenden Eberhard Wilzki, Jürgen

Damm, Konrad Schliemann und Rainer Hilse. Zu nennen ist

Dr. Wilfried Bölke, ohne den das Museum in dieser Form

nicht existieren würde. Zu nennen ist unser Archivar Gerhard

Pohlan, das Faktotum unserer Bibliothek und unseres Archivs

mit knapp 35.000 Kopien von Briefen an Schliemann in zwölf

verschiedenen Sprachen. Zu nennen sind der Festredner Prof.

Jähne und all die vielen Schliemannforscher aus aller Welt.

Zu nennen ist der Heinrich-Schliemann-Klub Neubukow, der

Geburtsstadt des Troiaausgräbers, mit seinem Vorsitzenden

Hannes Kruse.

All denen fühle ich mich, fühlen wir uns verpflichtet, das

Niveau des Museums kontinuierlich zu steigern.

Wir feiern heute die geleistete Arbeit in der Vergangenheit, wir

sind betrübt über unnötige Unstimmigkeiten in der Gegenwart,

wir vertrauen zugleich auf eine gute Zukunft und sind davon

überzeugt, gemeinsam Probleme zu lösen.

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Für diese Begrüßung und der darauf folgenden Presseberichterstattung,

die hauptsächlich die kritischen Worte aufgriff, erhielt Dr. Reinhard

Witte eine Abmahnung vom Arbeitgeber.