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Athena befand sich bereits 25 Jahre vor Schliemanns Fund im Besitz von Frank
Calvert auf dessen Gut in Thymbra. Mehrere Fragmente befanden sich in Grä-
bern der Umgebung verbaut. Leider lässt sich nicht die Darstellung der Metopen
rekonstruieren. Auf der Ostseite könnte eine Gigantomachie dargestellt gewesen
sein, an der Nordseite eventuell eine Iliuopersis.
Die Metopen sind jeweils als Triglyphon (Dreischlitz) aus einem Stück gear-
beitet. Rechtsseitig befindet sich das Triglyphon an einem Fragment in Berlin,
und jeweils eins in Ilion und Ciblak befindliches. Linksseitig angeordnet ist das
Triglyphon an einer Metope in Istanbul und zwei Stücke im Grabungshaus in
Hissarlik, sowie bei einem Fragment in Kumköi. Die Heliosmetope weist nicht
nur an beiden Seiten Triglyphen auf, sondern sie ist auch noch eine Ecktrigly-
phe, woraus sich schließen lässt, dass sie zur anschließenden Frontseite überleitet
(Abb. 10). Die Qualität der einzelnen Stücke weisen erhebliche Unterschiede auf.
Am besten erscheinen die sorgfältig modellierte Heliosmetope und die Athena-
metope. Demgegenüber stehen die mit nur grob angelegten Partien und derben
Formen, die auf eine nicht so gute Werkstatt schließen lassen.
Abb. 10 - Gebälk und Säulen des Athenatempels mit Weihinschriften