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rich Schliemann nicht als solche. Erst Wilhelm Dörpfeld gelang es, noch einen
Teil der mit Sand gefüllten Fundamentreste zu sichern. Eine Jahrzehnte später
von Hans Schleif erfolgte zeichnerische Aufnahme der verstreuten Bauglieder
erlaubte eine Rekonstruktion des Tempels, die neben einer kunstgeschichtlichen
Würdigung des plastischen Tempelschmucks 1962 als Band 10 der Denkmäler
Antiker Architektur erschien.
Der Athena-Tempel in Ilion ist einer der wenigen dorischen Tempel in Kleinasien.
Sein Grundriss, Aufriss und die detaillierte Bauausführung wird durch überra-
schend klare Proportionen bestimmt, aus denen sich ähnlich wie in Didyma die
Hauptbedingungen des Entwurfes rekonstruieren lassen.
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Der Tempelbezirk selbst befindet sich in der IX. Schicht (siehe Abb. 7). Der
Tempel war ost-westlich orientiert. Seine Längsachse wich gegen Nordwesten
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W. Hoepfner, Zum Entwurf des Athena-Tempels in Ilion. In: Mitteilungen des Archäologischen
Instituts Athenische Abteilung. 84/1969. S.165.
Abb. 7 - Lageplan des Tempels