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Die Helios-Metope – Beschreibung (Abb. 11)
Der Fundplatz der Helios-Metope ist als einzige der vorhandenen Metopen durch
Schliemanns Angaben gesichert: der östliche Teil des Nordabhanges des einsti-
gen Tempels. Gefunden wurde sie im Juli 1872 am Nordhang des Burghügels in
1 m Tiefe Die Amessungen der Metope betragen: Höhe: 0,858 m (einschließlich
Taenia 0,10 m); Breite: 0,863 m; Tiefe 0,322 m; Reliefhöhe bis zu 0,12 m.
Dargestellt ist Helios – der Sonnengott und Lenker des Sonnenwagens. Seine
Eltern sind die Titanen Hyperion und Theia, seine Geschwister Selene, die Mond-
göttin, Eos, die Göttin der Morgenröte. Weil er alles sieht, wird er auch bei jedem
Eid angerufen. Morgens schirren ihm im Osten die Nereiden und Horen seine
Pferde. Im Westen liegen im Schutz der Hesperiden seine Gärten, wo auch seine
Rinder weiden. Nach dem Untergang der Sonne fährt er mit seinem Gespann auf
einem Nachen nach Osten zurück. Dort stärkt er sich im Hause seiner Mutter mit
Ambrosia, seine Pferde weiden auf den Inseln der Seligen.
Er hatte mit der Nymphe Kymele 4 Kinder, die Heliaden Aigle, Phaetusa, Lam-
petia, und den Sohn Phaeton. Dieser bat ihn, für einen Tag den Sonnenwagen
lenken zu dürfen. Helios versuchte ihm das vergeblich auszureden. Phaeton be-
steigt den Wagen, das Sonnengespann rast los und gerät außer Kontrolle. Phaeton
Abb. 11 - Detail der Heliosmetope