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Richtung des inneren Anatolien darstellt. Jüngste Forschungen in Gestalt von Pro-

spektionen haben gezeigt, dass hier etwa 150 Siedlungsplätze sich in die Bronzezeit

datieren lassen; die meisten davon, nämlich 102, wurden bereits in der Frühen Bron-

zezeit genutzt. Soweit überhaupt Grabungen stattgefunden haben, ist man jedoch

meist noch nicht bis zu den bronzezeitlichen Schichten vorgestoßen, das heißt man

kennt sie nur aufgrund von an die Oberfläche gespülten Keramikscherben.

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Die intensivste Grabung hat bereits vor einem halben Jahrhundert im Oberen Mä-

ander-Gebiet auf dem aus zwei Erhebungen bestehenden, großen Siedlungshügel

von Beycesultan stattgefunden (Abb. 2). Dieser Hügel zeigt schon in der frühbron-

zezeitlichen Periode eine ausgedehnte und erstaunlich entwickelte Siedlung. Von

einer 1,30 m starken Befestigungsmauer umgeben, bedeckte sie eine Fläche von

etwa 15 ha, war somit fast 20 mal größer als Troia I und 15 mal größer als Troia II;

sie wies megaronartige Bauten mit Portiken, Kultheiligtümer und von Wohlstand

zeugende Kleinfunde auf.

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D. Thompson, At the Crossroads: Prehistoric Settlement in the Maeander Valley, AS 57, 2007,

87-99.

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S. Lloyd/J. Mellaart, Beycesultan I: The Chalcolithic and Early Bronze Age Levels, London 1962.

M. Mellink, Beycesultan: A Bronze Age Site in Southwestern Anatolia, BO 24, 1967, 3-9. J.

Mellaart, Beycesultan, in: R. Matthews (Hrsg.), Ancient Anatolia. Fifty Years´ Work by the British

Institute of Archaeology at Ankara, London 1998, 61-68. – Zu weiteren prähistorischen Befunden

in der Çivril Ova nördlich von Beycesultan s. E. Abay/F. Dedeoğlu, AST 24,1, 2007, 277-292.

Abb. 2 – Plan mit Grabungsflächen von Beycesultan: aus Lloyd, Beycesultan III 1, S.2 fig.1