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Die Ergebnisse der Grabungen in Milet bieten sich nur mit Einschränkung zu

einem Vergleich an. Das Problem der Suche nach den frühen Schichten besteht

weniger in deren Zerstörung durch spätere Eingriffe als vielmehr in dem hohen

Wasserspiegel. Die räumlich äußerst begrenzten Grabungen haben jedoch klare

Indizien für von einer Befestigungsmauer umgebenen bronzezeitliche Siedlungen

mit starken minoischen beziehungsweise mykenischen Einflüssen erbracht

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.

Im Folgenden will ich aber anhand ergiebigerer Beispiele entsprechend der Chrono-

logie der bronzezeitlichen Siedlungen auf dem Hügel Hisarlık zunächst frühbron-

zezeitliche, dann mittelbronzezeitliche und schließlich spätbronzezeitliche Siedlun-

gen des westlichen Kleinasiens in gebotener Auswahl vorstellen. Beginnen wir mit

dem Tal des Mäander-Flusses, der die längste natürliche Route von der Ägäis in

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B. und W.-D. Niemeier, The Minoans of Miletus, in: Meletemata. Studies in Aegean Archaeology

presented to Malcolm H. Wiener, hrsg. von Ph. B. Betancourt/V. Karageorghis/R. Laffineur/

W.-D. Niemeier (Aegaeum 20), Liège 1999, 543-554 mit Taf. CXVII-CXX. W.-D. Niemeier,

Minoans, Mycenaeans, Hittites and Ionians in Western Asia Minor: New Excavations in Bronze

Age Miletus-Millawanda, in: The Greeks in the East, hrsg. von A. Villing, London 2005, 1-36.

Abb. 1 – Karte Anatoliens zur Bronzezeit: aus Kolb 2010, S. 98f., Abb.3