Background Image
Previous Page  21 / 240 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 21 / 240 Next Page
Page Background

21

Diese auf archäologischem Wege gewonnenen Einsichten werden grundsätzlich

von der um 700 verfassten Ilias Homers unterstützt.

41

Da in ihr

ganz beiläufi

g eine

größere Zahl von

griechischen Ortsnamen

, z. B. die Flüsse Granikos und Hepta-

poros, die Berge Gargaron und Kallikolone, und von

griechische Kultstätten

, so

der Athena, des Zeus und des Apollon, in der Troas und Ilion erwähnt werden,

weist das darauf hin, dass dort schon

vor

700 einige Zeit lang, wenn nicht sogar

beträchtliche Zeit über, Griechen gesessen haben. Zudem ist der Ortsname Ilion

(bei Homer fast immer Ilios) auf dem griechischen Festland beheimatet, ebenso

der Kult der Athena Ilias.

42

Mit dem luwischen Wilusa hat Ilion/Ilios hingegen

weder sprachlich noch geographisch etwas zu tun.

43

Und wenn man nach der Her-

kunft der Kolonisten von VIII fragt, so gibt der Homer schon ganz vertraute Name

Hellespont, der bei ihm und späteren Autoren nicht nur die Meerenge der Darda-

nellen, sondern die gesamte nördliche Ägäis bezeichnet, eine Antwort: Er bedeu-

41

Hertel 2006, 133–140.

42

Hertel 2008 (1), 161–167. 182–186.

43

Hertel 2008 (1), 182 m. Anm. 96–98; G. Steiner, The Case of Wiluša and Ahhiyawa, Bibliotheca

Orientalis LXIV, 5-6, 2007, 590f. 594f. 604–608; Kolb 2010, 87–114; G. Steiner, Namen, Orte

und Personen in der hethitischen und griechischen Überlieferung, in C. Ulf – R. Rollinger

(Hrsg.), Lag Troia in Kilikien? Der aktuelle Streit um Homers Ilias (Darmstadt 2011), 265–291.

Abb. 15