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was für seine Vorgängeranlagen in noch größerem Maße gegolten haben dürfte
33
.
Die Totenkultanlage (Abb. 11):
34
Wie schon angedeutet, hat Blegen im Planquadrat A 7, über dem Haus 850 und et-
was oberhalb seines Fußbodens kleine, niedrige, runde, gepflasterte Podeste, sog.
paved circles
, entdeckt. Sie waren von einer Erdschicht mit Asche bzw. Brand-
resten und viel griechischer Keramik umgeben, die sich aus Amphoren/Kannen,
Kesseln/Krateren und Trinkgefäßen zusammensetzte. Die
paved circles
waren,
nicht wie Blegen dachte,
Dreschplätze
, sondern dienten, wie zahlreiche inzwi-
schen bekannt gewordene ähnliche Anlagen im griechischen Kulturraum belegen,
griechischem Totenkult
. Dieser hat wohl mit der nicht allzu weit von den
paved
circles
entfernten griechischen Nekropole in Beziehung gestanden (s. unten). Er
dürfte um 900 oder in der 1. Hälfte des 9. Jhs. eingesetzt haben, wie das früheste
im Zusammenhang mit den Podesten entdeckte Gefäßensemble, ein Krater und
ein Becher der Äolisch-Grauen Ware aus dem 10./9. Jh., dann eine geometrische
33
s. Anm. 31; Hertel 2008 (1), 79–88; vgl. auch ders. 2004, 179–186.
34
Blegen 1958, 274f. Abb. 163–167; 369. 370; Hertel 2008 (1) 108–113; ders. 2003 (2), 86–88.
89–93.
Abb. 14




