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findet sich dazu der

folgende Eintrag: „Im

Januar 1972 gedachte

die Stadt des 150. Ge-

burtstages von Hein-

rich Schliemann. Am

Abend des 5. 1. war

eine

Dichterlesung

von Heinrich Alexan-

der Stoll – einst Vikar

hier im Pfarrhaus – am

6. 1. war ein Empfang

in der Gaststätte und

ein Vortrag. In diesem

Vortrag wurde nicht

einmal erwähnt, dass Schliemann Pastorensohn war und hier im Pfarrhaus ge-

boren wurde. Solche Dinge sind heute tabu! Eine Ausstellung war in der Aula

der Schule, hier am Brink. Wir als Kirchgemeinde wollten auch einen Gemein-

deabend für Heinrich Schliemann halten; von höheren Ortes wurde uns bedeutet,

dieser hätte nicht gehalten zu werden. Wir haben dann die Gedächtnistafel am

Hause an seinem Geburtstag mit einer Girlande geschmückt“ (Abb. 3). Der Bild-

titel in der Chronik lautet: „Prof. Dr. William M. Calder III von der Columbia

University, New York, besucht am 5./6. Januar 1972 Pastor Timm. Die Kirchge-

meinde darf jedoch keine Veranstaltung zum Jubiläum anbieten. So bekränzt der

Amerikaner lediglich die Gedenktafel am Pfarrhaus und im Pfarrhaus findet eine

private Mitternachtslesung des Professors statt.“

Der später häufig ge-

brauchte

Terminus

„Mitternachtslesung“

findet sich also erst-

mals in diesem Bild-

text.

Der Teilnehmerkreis

an dieser Lesung setz-

te sich offensichtlich

aus den Angehörigen

der Familie Timm zu-

sammen (Abb. 4).

Abb. 3 – Die Gedächtnistafel am Pfarrhaus in Neubukow wird

bekränzt

Abb. 4 – Familie Timm