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Informationen zur legendären „Mitternachtslesung“ von
William M. Calder III am 5./6. Januar 1972 in Neubukow
Hans Albert Kruse
Ein Ursprung der Kontroverse um Heinrich Schliemann – um die es in diesem
Kolloquium unter anderem geht – lag zweifelsfrei in einem Vortrag von Prof.
William M. Calder III, den dieser am 5./6. Januar 1972 in Schliemanns Geburts-
ort Neubukow hielt.
Anlässlich der 150. Wiederkehr des Geburtstages von Heinrich Schliemann hatte
ein Schliemann- Komitee unter Vorsitz des Bürgermeisters, Paul Blumke, eine
Reihe von Veranstaltungen vorbereitet. Zu diesen zählten Lesungen von Heinrich
Alexander Stoll aus seinem Lebensroman Heinrich Schliemanns, der „Traum von
Troja“ (Abb. 1), eine Festveranstaltung mit Festvortrag, gehalten vom Mitglied
des Rat des Kreises Bad Doberan für Kultur, Peter Rieck, und eine sehr sehens-
werte Sonderausstellung zum Leben und Wirken Schliemanns, eingerichtet von
Dr. Konrad Zimmermann, Universität Rostock (Abb. 2).
Die Veranstaltungsreihe und namentlich die erwähnte Ausstellung gaben übri-
gens den Anstoß für die Einrichtung einer ständigen Schliemann-Ausstellung,
über die Neubukow bis dahin noch nicht verfügt hatte und die dann zeitnah er-
folgte.
Auch die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Neubukow wollte den 150.
Geburtstag Schliemanns würdigen. In der Chronik des Kirchspiels Neubukow
Abb. 1 – H. A. Stoll liest aus seinem „Traum
von Troja“
Abb. 2 – Erste Schliemann-Ausstellung in
Neubukow




