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Informationsblatt 32 Dezember 2020
Aus der Presse
men kann, ist einem
rigen Umstand der Bio-
fie zu verdanken. Denn
burger verlor sehr früh
en Vater und darum gibt
ber den Halbwaisen eine
e im Schweriner Stadtar-
mit vielen Dokumenten.
konnte dadurch in sei-
Leben blättern“, erzählt
drich Drese. Am Sonntag
d er auch verraten, wie
um Zerwürfnis zwischen
burger und dem Hofor-
auer und Lehrmeister
drich Friese (II) kam.
or können die Besucher
h Orgelklängen lauschen,
n um 11.30 Uhr findet die
elmatinee statt.
takt zum Autor
ls@nordkurier.deIn „Käthe und ich“ spielt
Christoph Schechinger den
Psychologen Paul, der eine
besondere Spezialisierung in
„Käthe und ich – Dornrös-
chen“, „Käthe und ich – Das
Findelkind“ „Käthe und ich –
Das Phantom von der Müritz“
es noch keinen Sendetermin
für die Teile 3 und 4 gibt.
„In den kommenden sechs
Wochen ist die Ausstrahlung
ANKERSHAGEN.
Am Sonntag fin-
det im Heinrich-Schliemann-
Museum in Ankershagen der
200. Sonntagsvortrag statt. Um
11 Uhr spricht Tobias Mühlen-
bruch vom Landesmuseum für
Vorgeschichte in Halle/Saale
zum Thema „‘Mykener‘ und
Hethiter – Nachbarn im Ost-
mittelmeerraum des zweiten
Jahrtausends vor Christus“.
Seit 17 Jahren gibt es die-
se Veranstaltungsreihe der
Schliemann-Gesellschaft
schon, die mit den Sonntags-
vorträgen einen wichtigen
Bildungsbeitrag in der Region
leistet. Vom Mai 2003 bis Au-
gust 2017 hielt der ehemali-
ge Museumsleiter und jetzige
Vorsitzende der Schliemann-
Gesellschaft, Reinhard Witte,
allein 168 Sonntagsvorträge
zu Heinrich Schliemann, be-
ziehungsweise zu den Kul-
turen, die dieser mit als ers-
ter erforschte. Nach seinem
Ausscheiden aus dem Amt
beschloss der Vorstand der
internationalen Heinrich-
Schliemann-Gesellschaft,
diese Tradition in seiner Re-
gie in einer neuen Reihe mit
wechselnden Referenten fort-
zuführen. Im Jahr 2022 fei-
ert die wohl bekannteste und
bedeutsamste Persönlichkeit
der Müritzregion übrigens
ihren 200. Geburtstag.
ine
Sagenhaft: Schon der 200. Sonntagsvortrag
im Schliemann-Museum Ankershagen
*HQDX PHLQV
/DG\
Die richtigen
Adressen
NK, MüritzZeitung 04.07.2020, S.17
SCHWERIN.
Für einen Mu-
seumsbesuch braucht es
nicht unbedingt ein Gebäu-
de. Das Virtuelle Landesmu-
seum Mecklenburg-Vorpom-
mern ist vom Sofa aus, auf
der Hollywoodschaukel oder
am Küchentisch zu besuchen.
Öffnungszeiten müssen nicht
beachtet werden, und der
Eintritt ist frei. So oft und
solange jeder es will, können
die Exponate unter die Lupe
genommen werden: Zu fin-
den sind sie auf der Website
www.landesmuseum-mv.de.
Es sind etliche Leckerbissen
dabei, die Lust auf Geschichte
machen.
Das älteste Ausstellungs-
stück zum Beispiel ist ein
183 Millionen Jahre alter
Halswirbelknochen eines
Neoichthyosauriers. Er wur-
de 1987 in einer ehemali-
gen Tongrube bei Grimmen
gefunden. Ganz dicht lässt
er sich auf dem Bildschirm
heranzoomen, 360 Grad
um die eigene Achse dre-
hen und von allen Seiten
betrachten. Ebenso wie das
goldene Große Diadem. Der
spektakuläre Fund Heinrich
Schliemanns in Troja gehört
zum sogenannten Schatz des
Priamos und besteht aus über
16000 Einzelteilen.
Viele Museen des Landes
zeigen ihre besten Stücke
Das Virtuelle Landesmuseum
präsentiert aber auch den
Waffenrock des letzten meck-
lenburgischen Großherzogs
Friedrich Franz IV. (1882-
1945) und die Sauerstoffdü-
se einer A4-Rakete („V2“).
Die Exponate befinden
sich in „echten“ Mu-
seen des Landes, eben-
so wie die circa 400 wei-
teren abgebildeten Teile. Sage
und schreibe 50 Museen aus
Mecklenburg-Vorpommern
haben ihre besten Stücke
ausgewählt, um sie im Netz
zu präsentieren. Natürlich
nicht ohne Hintergedanken,
sondern mit dem Ansinnen,
dass der eine oder andere Be-
trachter irgendwann leibhaf-
tig vorbeikommt. Der jüngste
Neuankömmling ist das Hei-
matmuseum Boizenburg, das
gleich sechs seiner schönen
Exponate im Virtuellen Lan-
desmuseum präsentiert. Mit
dabei eine originale Ladenein-
richtung aus den 1920er-Jah-
ren, der Fahrplan der einsti-
gen Boizenburger Stadt- und
Hafenbahn und das Modell
eines Islandkutters.
Und so erzählen die
50 Museen gemeinsam die
Geschichte des Landes, von
der Ur- und Frühgeschichte
bis in die Gegenwart, auf-
gedröselt in die Landesre-
gion Mecklenburg und die
Landesregion Vorpommern.
Denn die Geschichte dieser
beiden Regionen verlief vie-
le Jahrhunderte unabhängig
voneinander. Erst nach 1945
wurden diese Regionen mit-
einander verflochten.
Eine klaffende Lücke
wurde geschlossen
Das Virtuelle Museum
schenkt uns einen Blumen-
strauß an Themen
und bedient damit
unterschiedliche In-
teressen. Es lädt zu
einem Stelldichein
mit den ehemaligen
Herzögen ein, stellt erfolgrei-
che Architekten und Künstler
vor, zeigt, wie das Handwerk
und die Industrie entstanden,
sich Religion und Landwirt-
schaft entwickelten.
Während das Landesmu-
seum geballte Geschichte
präsentiert, ist es selber noch
sehr jung an Jahren. Erst im
Dezember 2014 ging die Do-
main online. Hintergrund
war, dass es einfach kein
Landesmuseum für Mecklen-
burg-Vorpommern gab.
Mittlerweile lassen sich die
Texte und Beschreibungen
der 3-D-Darstellungen nicht
mehr nur auf Hochdeutsch
und Englisch lesen, sondern
auch auf Plattdeutsch. Die
Moderatorin der
Plappermoehl vom
NDR, Susanne Blie-
mel, hat die Erläu-
terungen und da-
mit mehr als 1500
Seiten übersetzt.
Sie erhielt in diesen
Tagen als Dank für
ihren Einsatz für
die niederdeutsche
Sprache den Fritz-
Reuter-Preis 2020.
Das
Virtuelle
Landesmuseum ist
im Übrigen ein Ge-
meinschaftsprojekt
der Stiftung Meck-
lenburg und des
Museumsverbandes
in Mecklenburg-
Vorpommern. Die
inhaltliche Projekt-
leitung liegt in den
Händen von Florian
Ostrop von der Stif-
tung Mecklenburg
und des Publizisten
Wolf Karge.
Geschichtsinter-
essierte, Schüler, Lehrer und
Touristen, die sich vor ihrem
Urlaub schon mal ausgucken,
in welchem Museum sie sich
etwas Ungewöhnliches an-
schauen können – sie alle
sind Zielgruppe des Virtu-
ellen Museums. Es lohnt
sich aber auch für alle
anderen, eine Tour zu
starten. Denn das Vir-
tuelle Landesmuseum ist
alles andere als langweilig.
www.landesmuseum-mv.deIm Museum steht man sich manchmal die Beine in den Bauch, und danach brummt einem der
Schädel ob der vielen Informationen. Es gibt eine viel bequemere Möglichkeit.
Geschichte vom Sofa aus genießen
Anja Bölck
Von
Beim virtuellen Museumsbesuch hat man gleich auf der Startseite viele Möglichkeiten. Alles ist aber sehr übersichtlich. Die Exponate und
weitere Informationen werden auf einzelnen Fenstern sichtbar (Fotos oben).
FOTO: © NATTSTUDIO -
STOCK.ADOBE.COM/SCREENSHOTSoldaten griffen ohnehin
lieber zum Bajonett: Zwei
Kreuzschnitte mit roher Ge-
walt in den Dosendeckel ge-
schlitzt und dann die Ecken
nach oben gebogen – dann
Verletzungsrisiko. Sogenann-
te Blechdosenscheren hatten
eine bessere Erfolgsbilanz.
Das waren kleine, sehr sta-
bile Scheren mit gebogenen
Schneiden. Damit schnitt
Mitte des Dosendeckels stieß,
wo er verblieb, währ nd man
den Dosenöffner absenkte.
Das Schneidrad berührte
dann den Dosendeckel kurz
vorm Rand und konnte so,
musste ständig relativ gro-
ßen Druck ausübe , damit
das Klingenrad beim Schnei-
den im Dosenblech blieb und
nicht den viel einfacheren
Weg in die Finger des Anwen-
dern eine übergroße Flügel-
schraube, mit der beide Räder
durch die Zahnradkonstruk-
tion in eine gegenläufige
Drehung versetzt wurden. Da
das Klemmrad noch stärker
Beschwerliches Öffnen von Büchsen hatte ein Ende
Vor 150 Jahren, am 12. Juli
1870, wurde der erste
moderne Dosenöffner
patentiert. Es war ein harter
Christian Satorius
Von
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Montag, 13. Juli 2020
Heimat
NK, MüritzZeitung 13.07.2020, S.22