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Informationsblatt 32 Dezember 2020
Beiträge und Berichte
mittelbar am Rand der Sandscholle, auf der die Burganlage
errichtet wurde, mit ihrer westlichen Hälfte schon auf insta-
bilem moorigen Untergrund. Dadurch sackt sie immer wei-
ter seitlich ab. Nicht nur Pisa hat einen schiefen Turm! Zum
Glück konnte die Kirche vor kurzem mit Balken abgestützt
und vorläufig gesichert werden. Die Pastorin berichtete uns
voller Freude, dass dadurch die vom bischöflichen Ordina-
riat ins Auge gefasste Entwidmung und der nachfolgende
Abriss verhindert werden konnten und nun sogar Mittel zur
Rettung des Kirchleins in Aussicht stehen.
Die Burg wird heute vom Verein „Kulturtransit 96“ betrie-
ben, in dessen Namen uns Frau Tworke über das Gelände
führte (Abb. 7). Der rührige Verein organisiert Märkte,
Ausstellungen, Konzerte, Kinoveranstaltungen, öffentli-
che Führungen, sorgt so für ein reges kulturelles Leben vor
Ort. Davon konnten wir uns selbst überzeugen. Zu unserer
großen Freude fand einer der ersten kleinen Handwerker-
märkte nach der coronabedingten Zwangspause statt. Die
Besucherzahl war zwar noch überschaubar, aber die Gewer-
betreibenden waren froh, ihre Produkte wieder der Öffent-
lichkeit präsentieren zu können. Das i-Tüpfelchen war eine
große Hochzeitsgesellschaft, die mit Singen und Tanzen für
eine äußerst aufgelockerte Stimmung sorgte. Wir konnten
uns dieser Gesellschaft allerdings nicht anschließen, denn
es wartete ja noch eine weitere Etappe auf uns. So richtig
versunken, wie in der Überschrift versprochen, ist die Burg
Klempenow offensichtlich nicht. Also ging es wieder auf die
Landstraße.
In nur 5 km Luftlinie Entfernung lag das nächste Etappenziel,
wirklich verwunschen. Der Busfahrer hatte alle Mühe, es zu
finden. Die Straße wurde immer schmaler, die Gegend immer
einsamer. Die Kopfweiden, die die schmale Straße im Land-
grabental säumten, kamen dem Bus bedrohlich nahe. Und als
die Straße gar nicht mehr weiterging, hatten wir unser Ziel er-
reicht – die Veste Landskron.
Falls jemand das Bedürfnis hat, die Atmosphäre Grimmscher
Märchen am eigenen Leibe zu verspüren, so möge er an diesen
Ort kommen (Abb. 8 – 12).
Abb. 7 – Frau Tworke (l.) führte eine Gruppe
Abb. 9 – Ruine Landskron
Abb. 10 – Ein „versunkenes Märchenschloss“
Abb. 11 – Auch Frau Schliemann und Herr
Fink sind begeistert
Abb. 8 – Das Tor zur Veste Landskron
Abb. 12 – Auf dem Rückweg zum Bus: Frau Schloms, Frau Hilse und
Dr. Haase (v. l. n. r.)