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Seite 27

Informationsblatt 32 Dezember 2020

Beiträge und Berichte

Die einzige Neuerung ist der vor etwa 10 Jahren erfolgte Ein-

bau einer Gasheizung, der durch Einwerbung von Fördermit-

teln durch die Heinrich-Schliemann-Gesellschaft realisiert

werden konnte.

Die Bibliothek und das Ar-

chiv sind in zwei Kellerräu-

men mit insgesamt 31,50 qm

untergebracht. Diese Räume

sind für die Lagerung der

Bestände äußerst ungünstig.

Vor allem in den Übergangs-

monaten

Sommer-Winter

sind extreme Belastungen

der Dokumente durch Feuch-

tigkeit zu verzeichnen. Im

Ergebnis ist Schimmelbefall

der in Kunstleder und Leinen

eingebundenen Bücher, teil-

weise Verklebung von Seiten

bei Hochglanzpapier und Stockfleckenbildung zu beobachten

(Abb. 6). Es ist also dringend notwendig, hier Abhilfe zu schaf-

fen, und eine Frage des Ethos, diese Bibliotheksbestände für

die zukünftigen Generationen zu bewahren!

Im Haus stank es erbärmlich. Die Luftfeuchtigkeit betrug über

80 Prozent, und die Spinnen hatten überall ihr Refugium!

Staub in dicker Schicht! Plakate, zusammengerollt, zum Teil

verdreckt, standen aufrecht in schmutzigen Kartons. Im winzi-

gen Büro, neben der Bibliothek, war das Chaos perfekt. Print-

medien stapelten sich anderthalb Meter hoch. Eine Etage dar-

über waren Computer längst vergangener Zeiten aufgestapelt,

neben defekten Druckern und Scannern, Kabeln und defekten

Möbeln. Nicht viel besser die oberen Räume, auch hier überall

die toten Beutetiere der Spinnen, dicke Fliegenkadaver. Hier

musste etwas geschehen, und zwar schnell!

Ich gebe zu, dass ich Angst hatte, mir „etwas wegzuholen”,

und das vor Corona-Zeiten! Was mich bewegte, hier Hand an-

zulegen, war, dass es sich auch um Werte handelt, die nicht

zuletzt durch die Mitglieder der HSG, also Sie, meine Damen

und Herren, finanziert bzw. geschenkt worden sind.

Die Inventur 2019/2020

Die letzte Inventur der Bibliotheksbestände erfolgte 2003. Ge-

meinsam mit Herrn Pohlan wurde an fünf Tagen in den Mo-

naten November 2019 bis Februar 2020 eine Inventur durch-

geführt und die fehlenden Bestände anhand der vorhandenen

Dateikarten erfasst. Wobei bemerkt werden muss, dass sich zu

diesem Zeitpunkt noch Publikationen im Museumsgebäude

befanden, die für die Erarbeitung der neuen Dauerausstellung

benötigt wurden. Außerdem kann davon ausgegangen werden,

dass weitere Bestände schon erfasster Literatur sich in den un-

geordnet aufgestapelten Literaturbeständen befanden, die im

unteren Arbeitszimmer abgelegt worden waren (Abb. 7).

Es ist also anzunehmen, dass von den ca. 121 fehlenden Titeln

viele wieder aufgefunden, und in die Bestände zurückgeführt

werden können.

Entrümpelung und Grundreinigung

Der nächste Schritt war die Entrümpelung des Hauses. Defek-

te Möbel, alte Elektronik (wie Computer, Drucker, Scanner,

Kabel, Fax-Geräte etc.) wurden ausgesondert und entsorgt.

Die Festplatten wurden durch Dr. Witte ausgebaut und zer-

stört. Die sich im Dachgeschoss und im Keller befindlichen

Arbeitszimmer wurden aufgelöst, die Räume leergeräumt. Das

Büro im Erdgeschoss wurde total neu gestaltet (Abb. 8). Alles

verwendbare Material, von den Akten des HSM und der HSG

bis hin zu verwendbarer Elektronik und Modellen, wurde in

Schränke eingeordnet und diese beschriftet. Um die Arbeiten

für die Grundreinigung des gesamten Gebäudes zu bewälti-

gen, war die Hilfe einer Firma notwendig, die in sehr passen-

der Weise den Namen „Tatort-Reiniger” trägt. Die Finanzie-

rung der teuren Grundreinigung wurde zu je 50% durch die

Museen gGmbH und der HSG getragen.

Außerdem musste ein Papier-Container zur Entsorgung von

Werbematerial und Kartons angemietet werden (Abb. 9). Es

wurde eine halbe Tonne Papier und Papp-Material entsorgt.

Abb. 6 – Schimmelbefall

Abb. 7 – Ungeordnetes Material

Abb. 8 – Neu eingerichtetes Arbeitszimmer

Abb. 9 – Papiercontainer