Seite 27
Informationsblatt 31 Februar 2020
Beiträge und Berichte
kurischen Nehrung. Ein schmaler Landstreifen, welcher der li-
tauischen Küste vorgelagert ist. Das Wasser dazwischen nennt
man Haff. Die nördlichen 52 km der kurischen Nehrung gehö-
ren Litauen und die südlichen 46 km der russischen Enklave
Kaliningrad.
Es geht mit unserem großen Reisebus, an einer Kormoran-
kolonie vorbei. Im Fischerdorf Juodkrante erhalten wir einen
kleinen Schnell-Lehrgang, die Kurenbretter (Abb. 27) zu unter-
scheiden.
Und endlich halten wir, um die Düne im Negelschen Natur-
reservat zu erobern. Nicht ganz 60 m hoch. Wir haben dafür
von der Reiseleiterin ein kleines Zeitlimit gesetzt bekommen
und stürmen los. Schuhe aus, kann ja nicht so schwierig werden
(Abb. 28).
Schon kurze Zeit später merke ich – holla! – ganz so einfach
ist die Sache nicht. Der Sand und die Steigung strengen mich
enorm an. Zwischenzeitlich geistern mir die Wörter „Herzkas-
per“ und „Sauerstoffzelt“ im Kopf herum. Aber, die Anstren-
gung wird mit einem grandiosen Rundblick über die Negel-
schen Dün
e
n (ca. 60 m hoch) belohnt (Abb. 29).
Hier wurden durch Raubbau an der Natur (Abholzung der Wäl-
der) 3 Dörfer unter dem Dünensand begraben.
Auf der Parnidder Bergspitze hat man einen Besichtigungsplatz
mit riesigem Sonnenuhrkalender errichtet. Auf dem Zeiger sind
»heidnische« Ornamente und Runen eingeritzt - alte baltische
Kalenderschriften. Ursprünglich war der Obelisk 13,8 m hoch,
bei dem Orkan „Anatolij“ 1999 stürzte er um und zerbrach in
mehrere Teile. Ich finde die Sonnenuhr sehr spannend und wür-
de gerne noch mehr darüber wissen, aber wir müssen weiter
(Abb. 30).
Abb. 27
Abb. 28
Abb. 29
Abb. 30