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Seite 32 Informationsblatt 31 Februar 2020

Beiträge und Berichte

Anschließend fahren wir nach Riga, eine der schönsten Städte

des Baltikums. Der nordöstlichste Punkt unserer Reise ist er-

reicht.

Riga ist die Hauptstadt von Lettland und die offizielle Spra-

che in Lettland und somit auch in Riga ist Lettisch. Allerdings

sprechen nur rund 55 % der Einheimischen Lettisch. Der Rest

spricht die zweitwichtigste Sprache des Landes, Russisch. In

Riga werden beide Sprachen gesprochen.

Wir entern Rigas Hotel, das „Radisson Blue Daugava“ und be-

wundern in unserem Zimmer die direkte, großartige Aussicht

auf das sich uns bietende Panorama der Stadt am Fluss Düna

(Abb. 44). Nach dem Abendessen fallen wir ins Bett.

1. August: Den Stadtrundgang durch Riga werden wir mit Ga-

briela führen. Lettland hat ca.1,95 Millionen Einwohner. Etwa

700.000 davon leben allein in der Hauptstadt Riga. Mit den

Vororten sind es eine Million. Damit ist Riga das größte Bal-

lungsgebiet im Baltikum.

Die nördlichen Vorstadtbezirke liegen bereits an der Rigaischen

Bucht.

In der Innenstadt sehen wir uns die unglaublich tollen und luxu-

riösen Fassaden der Jugendstilarchitektur (Abb. 45) bei relativ

intakt gebliebenem historischem Stadtgefüge sowie die Holz-

architektur aus dem 19. Jahrhundert an.

Uns werden anhand einiger prächtiger Gebäude 3 Jugendstil-

richtungen erklärt: Der groteske Jugendstil, der klassische Ju-

gendstil und der Volksjugendstil mit Blumenmotiven in braunen

oder grauen Holzornamenten. Rund 800 Gebäude mit diesem

wundervoll erhaltenen Jugendstil gibt es in dieser Stadt. Kenn-

zeichnend sind die üppigen Ornamente und Säulen, unheimlich

dreinschauende Fratzen, nackte Frauenkörper, Tierfiguren und

allerhand Schnörkel und Verzierungen an den Hausfassaden

und Fenstern. 1997 wurde die Innenstadt Rigas zur Liste des

UNESCO-Weltkulturerbes hinzugefügt.

Auf dem Freiheitsboulevard spazieren wir an dem für die Letten

wichtigsten Denkmal für Vaterland und Freiheit vorbei (Abb.

46). Das Denkmal blieb auch während der deutschen und spä-

ter der sowjetischen Besatzung Lettlands unberührt, obwohl es

gerade der sowjetischen Staatsführung ein Dorn im Auge war.

Es hat ungefähr die Bedeutung wie für uns Deutsche das Bran-

denburger Tor. Eine Anekdote berichtet, dass, als das Denkmal

baufällig wurde und abgetragen werden sollte, angeblich um

Gefahren für den Straßenverkehr zu vermeiden, der Rigaer Bür-

germeister die Straße um das Freiheitsdenkmal kurzerhand zur

Fußgängerzone erklärte und somit das Monument rettete.

Auf einem Obelisken steht eine Frauenfigur, die die Freiheit

darstellt. Sie hält 3 Sterne (die 3 historischen Regionen Lett-

lands) in den Händen, weshalb sie von den Rigaern den Spitz-

namen „Kognacdame“ erhalten hat.

Abb. 44

Abb. 45

Abb. 46