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Informationsblatt 27 März 2016
Auszeichnungen mit der Schliemann-Medaille
Frau Sybille Galka, geb. am 14. August 1952, ist bereits
seit dem 15. September 1991 Mitglied der Heinrich-Schlie-
mann-Gesellschaft Ankershagen e. V. Sie arbeitet seit 1995
aktiv im Vorstand der Gesellschaft mit und ist seit 1999 deren
Schatzmeisterin.
Bereits seit ihrer Schulzeit – sie wurde in Penzlin geboren,
wohnte in Ankershagen und ging hier zur Schule – begeis-
tert sich Frau Galka für Geschichte und Archäologie. Beson-
deres Interesse entwickelte sie aber für Heinrich Schliemann
und sein Leben und Werk, das in Mecklenburg begann und im
Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen gewürdigt wird.
Ihre Kenntnisse um Heinrich Schliemann, die griechische
Mythologie, alte Geschichte und Archäologie sind nur ein Teil
ihres umfassenden Wissens. Das festigte und vertiefte sie, als
sie sich als „Frau im besten Alter“ ihren Traum vom Studium
erfüllte und sich für längere Zeit an der Humboldt-Universität
Berlin einschrieb.
Die Entwicklung des Heinrich-Schliemann-Museums und der
Heinrich-Schliemann-Gesellschaft liegt ihr sehr am Herzen.
Ihre Arbeit und Unterstützung bestehen nicht nur in der Mit-
gliedschaft der HSG und des Vorstandes, in dem sie ehrenamt-
lich – wie schon erwähnt – die Schatzmeisterin ist, sondern sie
hilft tatkräftig mit, u. a. bei Führungen, Vorträgen u. ä. Veran-
staltungen. Frau Galka tritt auch selbst als Referentin auf oder
führt Gruppen durch die Ausstellung. Ihre Bereitschaft und
Hilfe für das Museum sind lobenswert.
Ganz besonders aktiv organisiert Sybille Galka seit Jahren
die „Reisen auf den Spuren Heinrich Schliemanns“ oder die
Exkursionen während der Tage um die jährliche Mitglieder-
versammlung der HSG. Sie übernimmt die konkrete Planung,
geht mit Geduld und Eifer auf Sonderwünsche von Reiseteil-
nehmerinnen und –teilnehmern ein und hält den Kontakt zu
den Reisebüros, Museen etc.
Frau Sybille Galka hat es verdient, mit der erstmals von der
HSG selbst verliehenen Heinrich-Schliemann-Medaille ausge-
zeichnet zu werden.
Laudatio über Dr. Reinhard Witte
(vorgetragen von W. Bölke)
Der Althistoriker, Mykenologe und Schliemann-Forscher Dr.
Reinhard Witte wurde 1952 in der Lutherstadt Eisleben gebo-
ren und studierte ab 1973 an der Humboldt-Universität zu Ber-
lin Alte Geschichte mit der Spezialisierung kretisch-mykeni-
sche Kulturen. 1980 schloss er das anschließende Forschungs-
studium mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Bis 1991 war er
wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Alte Ge-
schichte und Archäologie, Bereich Griechisch-römische Kul-
turgeschichte, der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Nachfolgend lehrte und forschte er an der Humboldt-Universi-
tät zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften, Seminar
für Alte Geschichte).
Bereits seit 1985 bestanden Arbeitsbeziehungen zum Hein-
rich-Schliemann-Museum in Ankershagen, dessen Leiter er
seit dem Jahr 2003 ist. Dr. Reinhard Witte gehört der Hein-
rich-Schliemann-Gesellschaft Ankershagen seit ihrer Grün-
dung 1991 an und ist aktives Mitglied ihres Vorstandes seit
2003. In diesen Funktionen leistet er eine sehr aktive Arbeit,
die weit über die technisch-organisatorische Leitung des Mu-
seums hinausgeht. Dazu gehören insbesondere die monatlich
stattfindenden Sonntagsvorträge, am 2. August 2015 war es
bereits der 146. Vortrag, die Organisation diverser Sonderaus-
stellungen im Museum und von Veranstaltungen der Hein-
rich-Schliemann-Gesellschaft sowie die Federführung bei der
Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Schlie-
mann-Kolloquien und der herausgegebenen Mitteilungen aus
dem HSM und den Informationsblättern der HSG.
Darüber hinaus sind die sehr umfangreiche deutschlandweite
Vortragstätigkeit außerhalb des Museums (mittlerweile weit
über 500 Vorträge zu über 100 Themen) und nicht zuletzt sei-
ne Mitarbeit innerhalb der Blaubuchmuseen zu erwähnen so-
wie auch seine publizistische Tätigkeit (zu Schliemann ca. 60
Veröffentlichungen), die u. a. einer ausgewogenen Würdigung
von Schliemanns Person und Lebensleistung gewidmet ist.
Die Ausrichtung der musealen Leitungsarbeit auf die wissen-
schaftlichen Aspekte des Museums hat zu nicht geringen Aus-
einandersetzungen mit dem Träger des Museums geführt, dem
eine Beschränkung auf den Charakter des Museums als Ge-
denkstätte, gemessen ausschließlich an Besucherzahlen, aus-
reichend gewesen wäre. Daher ist vor allen Dingen sein aufrei-
bender Kampf um den Bestand des Museums als ein Zentrum
der internationalen Schliemann-Forschung hervorzuheben.
Dr. Reinhard Witte