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Seite 39

Informationsblatt 24 Dezember 2012

Beiträge und Berichte

Eine erste wissenschaftliche Ausbildungsarbeit führte eine

Schülerin aus Bayern nach Ankershagen. Das Latein-Seminar

des Hertzhaimer-Gymnasiums in Trostberg bearbeitete Troia,

seine Geschichte und sein Mythos. Das internationale Schlie-

mann-Forschungszentrum mit seiner umfangreichen Samm-

lung an Originalschriften und Exponaten machte sein Leben

für Troia lebendig und ließ die Arbeit am Thema „Schliemanns

homerische Inszenierung seiner eigenen Lebensleistung“ zur

Entdeckung und zum Erlebnis werden.

Im Rahmen der gymnasialen Schulausbildung Bayerns erstellt

jeder Oberstufenschüler eine Facharbeit. Die Grundlagen ver-

mitteln „wissenschaftliche Seminare“, die von den verschiede-

nen Fachlehrern durchgeführt werden und aus denen die Schü-

ler auswählen können. Ziel ist neben der vertiefenden Vermitt-

lung von Fachwissen zum gewählten Thema das Erlernen wis-

senschaftlichen Arbeitens an Spezialthemen. An meiner Schu-

le, dem Hertzhaimer-Gymnasium Trostberg, rief Frau Annette

Geißler als Lateinfachlehrerin das Seminar „Troia, Geschichte

und Mythos“ ins Leben. Eine Gruppe von 15 Schülern arbeitete

sich mittels Homers Ilias und Odyssee und unter Anleitung von

Frau Geißler an das Thema heran. Neben deren sprachlicher

Komposition beeindrucken vor allem die darin deutlich wer-

denden Werte der antiken Welt. Genauso faszinierend ist das

enthaltene Mythenpotenzial und die Bedeutung beider Werke

für die Rezeption in der Antike.

In ihrer Facharbeit spezialisierten sich viele Mitschüler auf

Mythengestalten, wie Achill oder Kassandra. Mich interessier-

ten von Anfang an sehr Heinrich Schliemanns archäologische

Forschungen rund um Homers Troia und die Gründe für seinen

überragenden Ruhm.

Daher entschied ich mich für das Thema „Heinrich Schlie-

manns homerische Inszenierung seiner Lebensleistung an aus-

gewählten Beispielen“. Bald wurde mir klar, Heinrich Schlie-

Wie Heinrich Schliemann eine bayerische Schülerin nach Ankershagen holte

Lena Kohlrausch und Dr. Reinhard Witte vor dem Museum