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Informationsblatt 24 Dezember 2012
Beiträge und Berichte
Die Teilnahme am Sonntagsvortrag und an der anschließenden
Wanderung war so zahlreich, dass zwei Gruppen gebildet wur-
den, die den Rundweg gegenläufig absolvierten. Unsere zehn-
köpfige Gruppe wählte den etwas längeren Weg von fast 13
km Länge, der durch eine Endmoränenlandschaft, die bis vor
ca. 10.000 Jahren durch das Abschmelzen der bis zu 2.000 m
hohen Eisschicht entstanden war, führte. Die Wanderung be-
gann am Museum und führte vorbei an einem restaurierten
„Eiskeller“ zum Gutshaus Friedrichsfelde mit der National-
parkinformation, einer Storchen-Beobachtungsstation und dem
Gedenkzimmer für den bekannten Aufklärer und Homer-Über-
setzer Johann Heinrich Voss (1751 bis 1826), der in Penzlin
aufwuchs und als junger Mann auf Schloss Ankershagen 1769
bis 1772 Hauslehrer war. Südlich des Gutshauses befindet sich
der große Gutspark mit diversen Neuanpflanzungen und einem
informativen Findlingsgarten. Auf dem weiteren Weg in süd-
westlicher Richtung kamen wir an einem Betonrelief zur Sage
über Henning von Holstein, genannt „Bradenkierl“ vorbei. Der
Blick fällt hier auf drei Erhebungen: Den Glockenberg, ein Hü-
gelgrab, dem neuerdings die Sage von der „Goldenen Wiege“
zugeordnet wird und der mit seiner malerischen Gestalt und
dem charismatischen Kiefernbewuchs das beliebteste Fotomo-
tiv unseres Landstrichs darstellt; den Gerichtsberg, auf dem
Ausgangs des 17. Jahrhunderts die letzte Hexenhinrichtung
in dieser Gegend stattfand; und den Wahrensberg, der mit 102
Metern die höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist. AmWah-
rensberg trennten sich kurzfristig die Wege: der kürzere mit ca.
acht km Länge führt nach Süden entlang des Mühlensees über
den Mühlenbach bis zur Havelquelle, wo sich die beiden Wege
dann wieder vereinigen. Unser Weg, die Verlängerung des HS-
Wanderweges – gekennzeichnet mit dem Piktogramm „Roter
Hirsch“ – führte uns geradeaus in Richtung Bocksee. Noch am
Wahrensberg bei der ehemaligen Kiesgrube des Dorfes liegen
zwei riesige, kunstvoll gespaltene Findlinge, die im Rahmen
eines Pleinairs in den neunziger Jahren von einer österreichi-
schen Bildhauerin eigens für diesen Platz geschaffen wurden.
Der steinige Weg führt nun bergab über die Jungfernstege und
die Schwarze-Boll-Brücke, die heute nur noch eine mehr oder
weniger durchlässige Verrohrung enthält, welche das anfallen-
de Schichtenwasser in den Mühlensee leitet. Nördlich des We-
ges befindet sich zwischen dem Priestersee und dem Mönchsee
der wohl älteste Siedlungs- und Kultplatz in unserer Gemeinde,
auf dem steinzeitliche, slawische und die erste christliche Be-
Zu jeder Jahreszeit sehenswert: Das Hügelgrab „Am Glockenberg“
Eröffnung des Wanderweges am 1. April
Gemeinsames Durchschneiden des Bandes durch (v. l. n. r.) Frau Möller (stellv.
Bürgermeisterin Ankershagen), Herrn Kärger (Landrat Mecklenburgische Se-
enplatte) und Frau Gerkan (Landtagsabgeordnete Mecklenburg-Vorpommern)
Relief „Henning Bradenkierl“