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Indem ins Auge fallende materielle Äquivalente mit ihrer Existenz Fragen aufwer-
fen, auf die der Besucher zunächst womöglich keine Antwort hat, sieht er sich um.
Dabei fällt sein Blick auf eigens hergestellte „Meine Feder“-Texte.
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Diese bieten
Voß in den Mund gelegte authentische bzw. von uns verdichtete Selbstäußerungen
Vossens. Das Textmuster hat zwei Vorzüge. Zum einen erreichen wir eine Ge-
schlossenheit der Gesamtausstellung dadurch, dass wir es in den Teilüberschrif-
ten variieren: Voß kritisiert, erzieht, idealisiert, fordert, erklärt, beflügelt. Für den
Besucher tritt mit solchen Vorbenennungen dessen, was ihn thematisch im Raum
erwartet, schon eine Ordnung zutage. Ein Vorzug des Ich-Textmusters ist es zum
zweiten, dass von uns verdichtete Zeitaussagen nicht abstrakt, sondern persönlich
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Meine Feder kritisiert (Kabinett 1), meine Feder erzieht (Kabinett 2), meine Feder idealisiert (Ka-
binett 3), meine Feder fordert (Kabinett 4), meine Feder erklärt (Kabinett 5), meine Feder beflügelt
(Kabinett 6), meine Feder reiche ich weiter (Kabinett 7).
Abb. 1 – Lageskizze der Ausstellung