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Adolf Hermann Struck (1877-1911). Von der Orientbahn
ins Deutsche Archäologische Institut
Constanze Graml
Der Name Adolf Hermann Struck (Abb. 1) ist innerhalb der wissenschaftsge-
schichtlichen Forschung der Klassischen Archäologie bisher vollkommen uner-
wähnt geblieben. Struck war von 1905 bis 1911 am Kaiserlich Deutschen Archäo-
logischen Institut (DAI) in Athen tätig. In diesem Zeitraum wirkten dort bekann-
te Archäologen, wie beispielsweise Wilhelm Dörpfeld, Georg Karo oder Alfred
Brueckner. Eine Beschäftigung mit demWerdegang und Wirken Strucks erscheint
sinnvoll, da derartige scheinbare „Nebenfiguren“ das Bild der archäologischen
Forschung an der Wende zum 20. Jahrhundert komplettieren und zu einem besse-
ren Verständnis des archäologischen Netzwerks dieser Zeit beitragen. Mit diesem
Aufsatz sollen die Leistungen Strucks gewürdigt werden, der als bemerkenswerter
Autodidakt begann, sich im Laufe seines kurzen Schaffens aber vom enthusiasti-
schen Entdecker zum analytischen Wissenschaftler entwickelte.
Zur Quellenlage
Als Informationsquellen zu Adolf Hermann Struck können vier in ihrem Infor-
mationsgehalt sehr ähnliche Nachrufe herangezogen werden. Der in den Athener
Abb. 1: Gruppenbild aus dem Nachlass von K. Müller. A. Struck als 3. v. r.