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Adolf Furtwängler
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einige Ergänzungsgrabungen in und nahe Idalion auszuführen
(Abb. 5). Die Grabungsergebnisse sollten in das geplante große Opus „Tamassos
und Idalion“, konzipiert als Gemeinschaftsprojekt von mehreren Wissenschaft-
lern, einfließen, das aber nie Druckreife erreicht und unveröffentlicht bleibt. Wäh-
rend dieses Aufenthaltes wird Hermann, das einzige Kind des Ehepaares, geboren.
Im Juli 1895 kehren die Ohnefalsch-Richters nach Deutschland zurück. Es folgen
unruhige Jahre. Ohnefalsch-Richter, nun für eine Familie verantwortlich, versucht
sich in verschiedenen, mit wenigen Ausnahmen, archäologiefremden Unterneh-
mungen. Sei es durch Handel mit Antiken auf der Sonderausstellung Kairo, der
Gewerbeausstellung 1896, durch die Transvaal-Ausstellung im Jahr darauf oder
1899 mit der Berliner Riesenradgesellschaft. Sämtliche Vorhaben scheitern letzt-
endlich, und selbst die in Istanbul in Aussicht stehende Anstellung erweist sich
als Fehlschlag.
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Schließlich bereitet Ohnefalsch-Richter eine Zypernexkursion
vor, während der er sich auch wieder der Archäologie zuwenden will. In Zypern
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Adolf Furtwängler (1853–1907), Klassischer Archäologe, ab 1882 amAntiquarium in Berlin, 1894
Professor in München und zeitgleich Direktor des Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke.
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Zum letzten Abschnitt seines Lebens, s. Brönner 2001, hier S. 228ff.
Abb. 5 – Adolf Furtwängler, Magda und Max Ohnefalsch-Richter mit zypriotischen Arbei-
tern, Idalion, 1894