
217
ten Katarakt erhebt. Dort suchten Schliemann und seine Mannschaft vergebens
Schliemanns Namen, den er 28 Jahre davor in diesen Felsen eingraviert hatte.
22
Bei der Rückkehr haben sie sich
natürlich in Abu Simbel (Abb. 7)
aufgehalten. Dort blieb Schlie-
mann nur zwei Tage, aber sei-
ne Darstellung darüber füllt 25
Seiten (S.91-115). Das ist ein
Zehntel des Tagebuches! Im frü-
hen 19. Jahrhundert waren die
vier kolossalen Bildsäulen von
Ramses teils vom Sand bedeckt
so daß Maximilian, Herzog in
(nicht von) Bayern, seinen Na-
men und das Datum (22. 3. 1838)
in die Brust von einer der Statu-
en eingravieren konnte (Abb.
8). Unglücklicherweise ist die
Schrift im Tagebuch auf diesen
Seiten schwer zu lesen. Schlie-
mann schreibt auf Griechisch:
„Auf der Brust von einer [der
Bildsäulen] lese ich mit viel Be-
schwernis ‚Maximilian Herzog
von Baiern‘“
23
Auf derselben Ta-
gebuchseite gibt er die Messun-
gen von Körperteilen von einer
dieser Bildsäulen an. Die Mes-
sungen sind in Füßen und Zoll
angegeben, wie es Schliemann
oftmals tat. Zum Beispiel:
Länge des Ohres 3 Füße I Zoll,
Länge des Auges 2 Füße 4/6 Zoll
Länge des Bartes 5 Füße 2 Zoll
Alles ist also ungefähr zwölfmal so groß wie normal.
22
Schliemann 1886-87, S. 82.
23
Schliemann 1886-87, S. 96.
Abb. 7 – Abu Simbel
Abb. 8 – Inschrift des „Herzogs in Bayern“