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Etwas nördlich von Izmir haben

1902 und 1933-34 durchgeführ-

te Ausgrabungen im Gebiet des

antiken Larisa am Hermos auf

einem steilen Felsklotz eine seit

der Frühen Bronzezeit existie-

rende Siedlung festgestellt, die

in der Späten Bronzezeit, gleich-

zeitig mit Troia VI und VII, von

einer möglicherweise bis zu

1300 m langen, turmbewehrten

Ringmauer umgeben war.

21

Der

beim heutigen Alaşehir, dem

antiken Philadelphia, gelegene

Gavurtepe

22

(Abb. 8) ist zwar

von der hellenistischen bis in

die byzantinische Zeit erneut

besiedelt worden, weist aber

trotzdem gut erhaltene spätbron-

zezeitliche Befunde auf. Bisher

haben nur sehr begrenzte Gra-

bungen stattgefunden. Eine mit

kyklopischen Blöcken errichtete

Befestigungsmauer umgibt ein

Areal von mindestens 3 ha. Auf

der Hügelkuppe liegt ein etwa

490 qm messender Megaron-

ähnlicher Bau des 14./13. Jhs.,

der Residenzcharakter besessen

haben könnte.

Im Gebiet um den Gygäischen

See im Hermos-Tal (Abb. 9)

ist in der Späten Bronzezeit

21

Den Hinweis verdanke ich D. Hertel, dessen Monographie „Larisa am Hermos – Ostgriechischer

Aristokraten- bzw. Tyrannensitz, Äolische Gründung und Fundort äolischer Keramik“ noch

in Druckvorbereitung ist. Zu den Ausgrabungen s. J. Boehlau/K. Schefold (Hrsgg.), Larisa am

Hermos. Die Ergebnisse der Ausgrabungen 1902-1934, Bd. 1, Berlin 1940, 14-19; Bd. 3, Berlin

1942, 9-13. 13-22.

22

R. Meriç, KST 11,1, 1990, 179-190; 13,1, 1992, 227-235; 14,2, 1993, 355-363. M. Mellink,

Archaeology in Anatolia, AJA 94, 1990, 137.

Abb. 8 – Plan der spätbronzezeitlichen Siedlung auf

dem Gavur Tepe: aus AJA 94, 1990, 138 fig. 13

Abb. 9 – Karte der Region um den Gygäischen See

(Marama Gölü): aus AST 28,3, 2011, S. 69