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Seite 62 Informationsblatt 31 Februar 2020

Beiträge und Berichte

In den 1950er und 60er Jahren wurde das Alter der Venus von

Willendorf mit der 14 C-Analyse auf 25.000 Jahre bestimmt.

Das galt auch noch im Jahre 2008 zu ihrem „100. Geburtstag“.

Die Ausgrabungen in Willendorf 2006-2011

7

erbrachten voll-

ständig kalibrierbares Material für das Willendorfer Löss-Profil,

welches es gestattete, das Alter der Figur um ca. 4.500 Jahre auf

29.500 Jahre zu erhöhen. Damit datiert die Frauenstatuette in die

jungpaläolithische Kultur des mittleren Gravettien.

Präsentation

Bis 1998 wurde imNHMWien eine originalgetreue Nachbildung

der Venus von Willendorf gezeigt. Das Original befand sich im

Tresor des Museum. Anlässlich der „90 Jahr Feier“ der Auffin-

dung der Statuette fand im Schloss Schönbrunn die Ausstellung

„4 Millionen Jahre Mensch“ statt. In einer Hochsicherheitsvitri-

ne aus 7 cm Panzerglas wurde das Original erstmals der Öffent-

lichkeit präsentiert und anschließend unter Bewachung im NHM

Wien gezeigt. Die Nachbildung wird jetzt im Venusmuseum in

Willendorf ausgestellt. Zum „100sten Jahrestag“ gab die Post

Österreichs die Weltneuheit eines 3D-Sonderpostwertzeichens

mit dem Bild der Venus von Willendorf heraus (Abb. 12), auch

erschien ein achtteiliger Briefmarkensatz (Abb. 13). 2015 bezog

die Venus ein eigens für sie eingerichtetes Kabinett im NHM

Wien und teilt sich dieses mit einer weiteren Figur, der Venus

7

Klärung von geologischen Fragestellungen, Verfeinerung der Stratigra-

fie und Erforschung der Lebensweise der Großwildjäger in ihrer Umwelt.

1909, 1913,1926, 1955 1995 1981, 1993 waren weitere Grabungen erfolgt.

1926 wurden die sog. Venus II (Elfenbein, schlechte Erhaltung) und Venus

III (Elfenbeinstück mit Bearbeitungsspuren) entdeckt.

vom Galgenberg, auch Fanny von Stratzing

8

genannt. Präsentiert

in tiefrotem Licht, welches den Rötel auf der Figur imitieren soll,

konnten auch wir auf unserer Studienreise diese Hinterlassen-

schaft aus der Altsteinzeit in Augenschein nehmen.

Literatur:

Naturhistorisches

MuseumWien.ac.at

venus forschung.

Venus MuseumWillendorf-Museumsgeschichte.

Willendorf II.

Facebook zensiert „Venus von Willendorf“, DW 28.02.2018.

Drößler, Rudolf: Kunst der Eiszeit von Spanien bis Sibirien,

Leipzig 1980.

Das Naturhistorische Museum und seine künstlerischeAusstattung.

AEIOU-Venus von Willendorf-Museumsgeschichte.

Rainer Hilse

MTS-Siedlung 13

17219 Ankershagen

8

Wurde am 23. September 1988 bei Stratzing, etwa 25 km von Willendorf, aus-

gegraben. Die Figur ist 7,2 cm hoch, besteht aus grünem Ambolithschiefer und

wurde auf ein Alter von ca 36.000 Jahren datiert. Auf Grund ihrer Haltung erhielt

sie nach der Tänzerin Fanny von Elßner den Namen Fanny von Stratzing. Aller-

dings könnte es sich auch um einen Jäger mit Keule handeln. Im September 2008

wurde dann die Venus vomHohlen Fels (Hohlefels, Deutschland) mit einemAlter

von ca 35.000-40.000 Jahren ausgegraben. Beide Statuetten werden der Kultur

des Aurignacien zugeordnet. Kurioser Zufall die Fundjahre: 1908, 1988, 2008.

12 – Ersttags-Maximumkarte mit dem 3D-Postwertzeichen und dem Sonder-

stempel zum 100. Jahrestag der Auffindung der Venus von Willendorf (R. Hilse)

Abb. 13 – Briefmarkensatz „Venus von Willendorf“: Einige Postwerte der Aus-

gaben in Österreich (R. Hilse)