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Informationsblatt 30 Februar 2019
Beiträge und Berichte
Bereits im Geleitwort hatte ich Sie, liebe Gesellschaftsmitglie-
der, auf die Beiträge von Professor Rühle in den beiden letzten
Informationsblättern (Nr. 28 und 29) hingewiesen, in denen
er
seine Gedanken über die Zukunft der HSG äußerte. Dies möchte
ich
nun an dieser Stelle tun.
Im Zentrum der Arbeit in den nächsten vier Jahren steht die Vor-
bereitung und Durchführung der Feierlichkeiten zum 200. Ge-
burtstag unseres Namenspatrons am 6. Januar 2022. Dies steht
unter dem Motto „Schliemann 2022“ und umfasst vielfältigste
Aufgaben:
1.
Die Gründung eines Vorbereitungskomitees „Schliemann
2022“. Das ist bereits imAnschluss an meinen Sonntagsvor-
trag „Heinrich Schliemann in Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft“ am 6. Januar 2019 geschehen. Zu diesemVorberei-
tungskomitee gehören gegenwärtig alle vier Vorstandsmit-
glieder (S. Galka, Ch. Ludewig, Dr. Peters und Dr. Witte),
der langjährige Vorsitzende der HSG Rainer Hilse und die
Museumsleiterin Undine Haase. Es ist geplant, das Komitee
zu erweitern (s. unter 2.).
2.
Da das Schliemann-Jubiläum sicher weltweit begangen
wird
1
, sind nationale und internationale Absprachen nötig.
Die Initiative dazu geht vom Vorstand der HSG aus.
Bereits Ende November 2018 besuchte Dr. Witte den Direk-
tor des Museums für Vor- und Frühgeschichte Berlin, Prof.
Dr. Wemhoff. Es stellte sich heraus, dass Berlin „nur“ eine
Sonderausstellung „Schliemanns Welten“ plant, die ab 21.
September 2021 bis nach dem 6. Januar 2022 gezeigt werden
soll.
Im Januar 2019 besuchten Dr. Peters und Dr. Witte das Hein-
rich-Schliemann-Institut der Universität Rostock. In einem
1 Erinnert sei hier an den 100. Todestag Schliemanns 1990 mit den Konferen-
zen in Bad Homburg, Neapel, Athen, Ankershagen und Berlin.
außerordentlich freundlichen und konstruktiven Gespräch
mit Prof. Dr. Wolfgang Bernard (Institutsdirektor), Prof. Dr.
Hans-Jörg Karlsen (Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte)
und Prof. Dr. Detlev Wannagat (Lehrstuhl für Klassische
Archäologie) kamen wir zu dem Ergebnis, dass die HSG ge-
meinsam mit dem Schliemann-Institut eine große internati-
onale Tagung im Jubiläumsjahr ausrichten werden. Das war
auch unser Wunsch. Vertreter des Instituts werden dann ab
Ende 2019 im Vorbereitungskomitee vertreten sein. Vorläu-
fig wurde vereinbart, dass die Konferenz vom 31. März bis
3. April 2022 in der Rostocker Universität stattfindet (mit
Exkursionen nach Neubukow und Ankershagen) unter dem
Thema „Heinrich Schliemann zum 200. Geburtstag. Archäo-
logische Forschungen der letzten 200 Jahre“ (Arbeitstitel).
Damit waren wir schon einen großen Schritt vorangekom-
men.
Rainer Hilse hatte zudem schon vor einiger Zeit mit dem
Vorsitzenden des Heinrich-Schliemann-Klubs Neubukow,
Herrn Bresching, abgesprochen, dass die Geburtstagsfeier
am 6. Januar 2022 in Schliemanns Geburtsstadt durchgeführt
wird. In den nächsten Wochen bemüht sich der Vorstand um
weitere Gesprächstermine bei nationalen und internationa-
len wissenschaftlichen Einrichtungen und bei Vertretern der
kommunalen und Landespolitik.
3.
Vorstand und Vorbereitungskomitee brauchen natürlich auch
Unterstützung, und die nicht nur für diesen konkreten An-
lass. Deshalb war es notwendig, wieder einen
aktiven
Beirat
ins Leben zu rufen. Ihre Bereitschaft, in diesem Gremium
mitzuarbeiten bekundeten bisher: Wout Arentzen (Utrecht),
Rainer Hilse (Schliemanngemeinde Ankershagen), PD Dr.
Tobias Mühlenbruch (Marburg), PD Dr. Stefanie Samida
(Heidelberg), Thomas Will (Bürgermeister der Schliemann-
gemeinde Ankershagen) und Dr. Michaela Zavadil (Wien).
Ihnen sei hier schon herzlich gedankt. Bevor die Ernen-
nungsurkunden verschickt werden, sollen noch andere po-
tentielle Kandidaten angesprochen werden. Leider kam vom
langjährigen Museumsdirektor, Dr. Wilfried Bölke, aus ge-
sundheitlichen Gründen eine Absage.
Es klang bereits an: Die Heinrich-Schliemann-Gesellschaft und
das Heinrich-Schliemann-Museum müssen bekannter gemacht
werden – bei wissenschaftlichen Einrichtungen und in der brei-
ten Öffentlichkeit. Seit Jahren bemühen sich Rainer Hilse und
ich, die Mitglieder unserer Gesellschaft davon zu überzeugen,
dass es ungemein wichtig ist, Tagungen der Schliemann-Gesell-
schaft an anderen Orten durchzuführen.
2
Freilich machen wir
alle zwei Jahre schöne Studienreisen auf den Spuren Heinrich
Schliemanns. Doch werden sie und damit unsere Gesellschaft in
der Öffentlichkeit wahrgenommen? Nein! Wir haben jetzt eine
große Chance, unsere Bekanntheit zu steigern.
2 Als (im Moment zwar unerreichbares) Vorbild sollte uns die Winckel-
mann-Gesellschaft dienen.
Gedanken des neuen Vorsitzenden über die zukünftigen Aufgaben
der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft e. V.
Vorsitzender Dr. Reinhard Witte