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Alexander Conze und Heinrich Schliemann

1

Karl Reinhard Krierer

Der Archäologe Alexander Conze (Abb. 1)

ist zwar der Leserschaft gewiss ein Begriff,

es seien aber dennoch einleitend ein paar

Worte zu einer der schillerndsten Persön-

lichkeiten der deutschen Archäologie der

zweiten Hälfte des 19. und des beginnen-

den 20. Jahrhunderts erlaubt.

2

Alexander Christian Leopold Conze, 1831

in Hannover geboren, hat in Göttingen

studiert und hauptsächlich philologische

und archäologische Vorlesungen besucht,

wobei der Philologe und Klassische Ar-

chäologe Friedrich Wieseler

3

für ihn am

bedeutendsten war. Um seinen Doktor zu

machen, wechselte er 1853 nach Berlin,

um dort 1855 bei Eduard Gerhard

4

zu pro-

movieren, einem der „Gründerheroen“ der

deutschen Klassischen Archäologie. Conze

suchte bereits in seinen jungen Jahren den

Zugang zu den höheren wissenschaftlichen

Kreisen und den sie tragenden Persönlich-

1

Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Forschungsprojektes „Alexander Conze in Wien (1869–

1877)“ des österreichischen Wissenschaftsfonds FWF, Projektnummer P 24419-G21. Für die

Durchsicht des Manuskriptes danke ich Alexandra Jesenko und Hubert Szemethy. Die Schreibweise

der zitierten Autografen entspricht der in diesen verwendeten, auf allfällige „sic“ wird verzichtet.

2

Es existiert noch keine Biographie Alexander Conzes, wohl aber eine von ihm selbst geschrie-

bene Familienbiographie (Conze 1908) sowie eine von seinem Sohn Friedrich verfasste (Conze F.

1941); Conze, Alexander, in: DNP Suppl. 6, Sp. 246–248 (H. Szemethy); Krierer/Friedmann 2016.

3

Friedrich Wieseler (1811–1892), Klassischer Archäologe und Philologe, ab 1842 Professor an der

Universität Göttingen; Wieseler, Friedrich, in: ADB 42 (1897), S. 430–433 (A. Müller); Fittschen

1989, hier: S. 79–88. – Alexander Conze hat sich im Jahr 1861 bei Wieseler habilitiert.

4

Friedrich Wilhelm Eduard Gerhard (1795–1867), Klassischer Archäologe, Mitbegründer des Insti-

tuto di Corrispondenza Archeologica in Rom, in Berlin Museumsdirektor und Universitätsprofes-

sor; Gerhard, Eduard, in: ADB 8 (1878), S. 760–766 (K. L. Urlichs); Gerhard, Friedrich Wilhelm

Eduard, in: NDB 6 (1964), S. 276f. (Fr. Matz); Stürmer 2009; Gerhard, Eduard, in: DNP Suppl. 6,

Sp. 452–455 (D. Rößler).

Abb. 1 – Alexander Conze, Altersbildnis