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Wiesbaden“ statt „Wenn Sie also mein Vorhaben billigen, so bringe ich Anfang
September meine Frau in die Waßerheilanstalt in Wiesbaden“.
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Einzelne Buchstaben sind hier die eine Sache, ganze Wörter eine andere. Beides
hingegen kann aber durchaus einen verfälschenden Effekt haben, so wie z. B. in:
Schliemann an Virchow vom 25. Juni 1880: „um Ihrer hochwürdigen Gemahlin
und lieben Kindern Bekanntschaft zu machen“ korrekt muss es aber heißen „um
Ihrer hochwürdigen Gemahlin u[nd] lieben Kinder Bekanntschaft zu machen“.
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Hier wird durch Herrmann die Grammatik verändert, so dass man anfangs von
einem Fehler des Verfassers ausgehen könnte, dem ist aber faktisch nicht so. An-
dersherum werden die Fehler die die beiden Verfasser, Schliemann und Virchow,
tatsächlich gemacht haben nun in der kommenden Edition kenntlich gemacht und
nicht einfach stillschweigend korrigiert, wie die nächsten zwei Beispiele zeigen:
Schliemann an Virchow vom 28. August 1880: „Schatzkammern“ statt „Schatz-
kämmer [sic!]“
19
,
Schliemann an Virchow vom 10. Juli 1887: „Dampfboote“ statt „Dampfböte
[sic!]“.
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Ein Schwerpunkt der Neuedition liegt zweifellos in der Korrektur von den vielen,
mal kleinen und mal größeren, Fehlern.
Die Notwendigkeit wird anhand der folgenden Übersicht mit Hilfe ausgewählter
Beispiele leicht ersichtlich:
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Schliemann an Virchow vom 25. Juli 1879: „bloße Asche“ statt „lose Asche“,
Schliemann an Virchow vom 15. November 1879: „Wiederaufenthalt“ statt „Win-
teraufenthalt“,
17
Ebd., S. 473f.
18
Ebd., S. 206f.
19
Ebd., S. 221f.
20
Ebd., S. 474f.
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Mit Rücksicht auf die Leserfreundlichkeit und den Umfang wurde an dieser Stelle ausnahmsweise
auf Einzelnachweise verzichtet. Die im Folgenden aufgeführten Bespiele der fehlerhaften Passagen
stammen ausschließlich aus: Herrmann, Joachim/Maaß, Evelin (Hrsg.), (1990): Die Korrespon-
denz zwischen Heinrich Schliemann und Rudolf Virchow 1876 – 1890. Die Korrekturen dagegen
stammen aus: Andree, Christian (2016): Rudolf Virchow – Sämtliche Werke, Band 68, Abt. IV,
Briefe.