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Die Rezeption Heinrich Schliemanns in ausgewählten
archäologischen Arbeiten des 20. und frühen 21. Jahrhun-
derts
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Tobias Mühlenbruch
Die Beschäftigung mit der Rezeption Heinrich Schliemanns in der archäologi-
schen Forschung des 20. und frühen 21. Jahrhunderts unter Berücksichtigung
auch ihrer Beeinflussung durch die Schliemann-Kontroverse ab 1972
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setzt eini-
ge Bemerkungen voraus. Es handelt sich um ein sehr breites Thema, das in die-
sem Rahmen nur kursorisch behandelt werden kann, weswegen hier nur Tenden-
zen als Ergebnisse festzuhalten sind. Aber auch die Sichtweise einzelner Forscher
und Forscherinnen zu Schliemann, sofern sie sich überhaupt aus ihren Schriften
herauslesen lässt, kann interessante Aspekte enthalten. Der vorliegende Beitrag
fokussiert dabei auf die eigentlichen „Erben“ Schliemanns, das heißt denen, die
ihm als Grabungsleiter in Troja, Mykenai und Tiryns nachfolgten, wobei hier
nur die berücksichtigt werden, die nicht an seinen Arbeiten teilgenommen ha-
ben. Auch sie können hier nicht vollständig betrachtet werden, insbesondere gilt
dies für ihr Schrifttum, weswegen folgende Personen mit primär ihren monogra-
phisch verfassten Arbeiten herausgegriffen wurden. Dabei wurden auch Werke
herangezogen, die aus der Zeit stammen, bevor sie die Grabungsleitung von Tro-
ja, Mykenai und Tiryns übernahmen:
Troja:
C. W. Blegen, M. O. Korfmann.
Mykenai:
Chr. Tsountas, A. J. B. Wace, G. E. Mylonas, W. Taylor, E. B. French,
S. E. Iakovidis.
Tiryns:
G. Karo, K. Müller, U. Jantzen, J. Schäfer, K. Kilian, Chr. Podzuweit, J.
Maran.
Hinzuweisen ist hinsichtlich dieser Auswahl, dass sie einerseits eine internatio-
nale darstellt, in ihr andererseits aber lediglich deutsche, griechische und anglo-
amerikanische Forscher vertreten sind.
Ergänzend wurden daher, unter besonderer Berücksichtigung ihrer Monographi-
en, die Arbeiten weiterer Forscherpersönlichkeiten herangezogen, die Bedeuten-
des zur speziell mykenischen Archäologie und zu Troja verfasst haben. Erwäh-
nung fand Schliemann dabei unter anderem bei:
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Für wichtige Anregungen und Gedanken danke ich Frank Kolb und Stefanie Samida.
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Etwa Calder 1972; Calder/Traill 1986; Easton 1992; Easton 1998; Traill 1993; Traill 1995.




