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H.-G. Buchholz, O. T. P. K. Dickinson, D. Easton, D. Fimmen, J. L. Fitton, O. Frö-
din und A. W. Persson, D. Hertel, I. Kilian-Dirlmeier, R. Laffineur, H. Matthäus,
F. Matz, P. A. Mountjoy, M. P. Nilsson, J. B. Rutter.
Bewusst ausgelassen wurde an dieser Stelle das Werk von G. Styl. Korrés, dem
besten Schliemann-Kenner aus dem Kreis der Archäologen, mit dem Verweis auf
sein Buch „Heinrich Schliemann. Ein Leben für die Wissenschaft.“
3
Beginnen wir die Auswertung mit den Nachfolgern Schliemanns als Grabungs-
leiter in Troja, Mykenai und Tiryns. In Blegens jüngeren Arbeiten würdigte er
ausdrücklich Schliemanns Leistungen, ging aber auch auf Kritik ein
4
. Korfmann
äußerte deutliche positive wie negative Kritik, jedoch stets sachlich
5
. Schlie-
manns Beschreibung archäologischer Fakten wurde „als den Möglichkeiten ent-
sprechend verlässlich und damit als professionell erwiesen“ beschrieben
6
. Un-
missverständlich verurteilte Korfmann das Fortschaffen von Funden aus dem
Osmanischen Reich
7
. Wie noch gezeigt werden wird, waren und sind es mehrere
Archäologen aus dem Troja-Team und Forscher über Troja, die sich intensiver mit
der Kritik an der Person Schliemanns auseinandersetzten, die seine Grabungs-
methoden speziell zu Beginn seiner archäologischen Arbeiten kritisierten, als sie
verständlicherweise noch ausgesprochen grob waren, und die verurteilten, dass
und wie Schliemann Troja-Funde außer Landes brachte.
Tsountas zusammen mit Manatt
8
blieb in einer Studie zu Beginn des 20. Jahrhun-
derts neutral. Wace nahm nach dem Zweiten Weltkrieg Bezug auf Schliemanns
Typologie der Befestigung von Mykenai und hob hervor, dass Schliemann schon
früh stratigraphische Beobachtungen zur Keramik durchgeführt hat. Er nann-
te aber auch Zerstörungen durch seine Suchschnitte
9
. Aus Mylonas Arbeiten ist
eine grundsätzlich eher positive Einstellung gegenüber Schliemanns Werk he-
rauszulesen
10
. Hervorzuheben ist seine namentliche Widmung an vorangegan-
gene Ausgräber von Mykenai, dies in einem populären Führer
11
. Taylor stellte
3
Korres 1990.
4
Blegen 1921; Blegen 1928; Blegen 1937; Blegen 1950–1958; Blegen 1963, 24–29; Blegen/Rawson
1966, 3.
5
Korfmann 1983; Korfmann 1990; Korfmann 2001; Korfmann/Mannsperger 1998. Von Korfmann
wurden damit auch Artikel ausgewertet.
6
Korfmann 2001, 380 f.
7
Korfmann 1990; Korfmann/Mannsperger 1998.
8
Tsountas/Manatt 1903.
9
Wace 1949, besonders 10, 49, 71, 82. Sachlich auch in Wace/Stubbings 1963.
10
Mylonas 1957; Mylonas 1966; Mylonas 1967; Mylonas 1973; Mylonas 1981.
11
Mylonas 1967.




