Seite 30 Informationsblatt 32 Dezember 2020
Beiträge und Berichte
Die Ausgaben für Boxen, Folder, Folien, Aktenordner, Flach-
schränke, Drucker-Toner und dem Foto-Album belaufen sich
auf rund 4.600 €. Der Beschluss auf unserer Mitgliederver-
sammlung im vorigen Jahr, in die Bibliothek zu investieren,
hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.
Diese Entscheidung stimmt im Übrigen mit unserer Satzung
überein, die explizit im § 2 Zweck der Gesellschaft, unter den
Punkten 2 und 3 die Betreuung der Präsenzbibliothek und die
Vermehrung und Erschließung der Sammlung der HSG fest-
schreibt.
Die Archivalien liegen jetzt auf jeden Fall gesichert und für
eine weitere Bearbeitung aufbereitet vor.
Die Fortsetzung der Arbeiten
Ab Oktober sollen die Arbeiten in der Bibliothek fortgesetzt
werden. Frau Undine Haase hat mir zugesagt, dass Frau Mül-
ler wieder in der Bibliothek an der Aufnahme der Bestände
mitarbeiten wird, da dann der Besucherstrom im Museum
abebben wird. Damit wäre sichergestellt, dass bis März eine
kontinuierliche Vervollständigung des Bibliothekskataloges
erfolgen kann. Ich würde mich dann auf die Katalogisierung
der Archivbestände konzentrieren und dabei eine Datenbank
nutzen, die anschließend, hoffentlich problemlos, in das Mu-
seumsprogramm First Rumos integrierbar und internetfähig
ist.
Um wichtige Neubestände für die Bibliothek ankaufen zu
können, die vor allem den derzeitigen Bestand ergänzen, aber
auch kleinere Sonderanschaffungen zu realisieren , empfehle
ich der Mitgliederversammlung (zumindest für die nächsten
drei Jahre) 1.000 € für die Bibliothek im Haushaltsplan vorzu-
sehen, da weltweit zahlreiche Neuerscheinungen zu erwarten
sind, die für die Bibliothek erworben werden sollten. Nicht
unerheblich dürfte auch der Betrag sein, der für die kontinu-
ierlich notwendigen Reinigungsarbeiten unbedingt erforder-
lich ist.
Möglichkeiten zur Verbesserung der gegenwärtigen Situ-
ation
Die erste Möglichkeit zur Verbesserung der Situation wäre
wahrscheinlich auch finanziell die teuerste. Da das Gebäude
in der Lindenallee 5 Eigentum des Bundes ist und der Eigen-
tümer daran interessiert ist, die Liegenschaft zu veräußern,
müsste das Haus durch den Träger des HSM angekauft wer-
den. Die Sanierung des Gebäudes nach heutigem Standard
würde sicherlich einen Neubau bei weitem überschreiten.
Wenn die Bibliothek und das Archiv aus den Kellerräumen
in das Obergeschoss überführt werden sollen, was derzeit
statisch nicht möglich ist, aber für bessere Lagerungsbedin-
gungen erforderlich erscheint, müsste auch dieser Umstand
berücksichtigt werden, was sicherlich weitere Kosten zur
Folge hätte. Dazu kämen eine vollständige Dämmung, Tro-
ckenlegung, Dachsanierung, Einbau neuer Fenster usw. Was
sicherlich bliebe, wäre dennoch die Geruchsbelästigung.
Die zweite Variante wäre ein Neubau an der Stelle des ehe-
maligen Predigerwitwenhauses zur Komplettierung des ehe-
mals als Viereckhof angelegten Pfarrhofes. Es müsste geprüft
werden, ob dann nicht sogar die Kasse mit Museumsshop
neben der Bibliothek und dem Archiv untergebracht werden
könnten.
Im Obergeschoss bliebe dann Raum für zwei Büros. Eins
für Museumsmitarbeiter, das zweite für die Heinrich-Schlie-
mann-Gesellschaft und ein Lagerraum. Der Vorteil wäre,
dass die Besucher dann gezielt, nur über die Kasse den Mu-
seumshof, den Pfarrgarten und das Museum selbst erreichen
könnten. Das freiwerdende Büro der Museumsmitarbeite-
rin im Veranstaltungsgebäude könnte dann dauerhaft als
museumspädagogischer Raum für Kinderveranstaltungen
(Kinderwerkstatt) eingerichtet werden, wie das inzwischen
bei vielen musealen Einrichtungen (z. B. Groß Raden) üblich
ist.
Diese Variante würde also eine multifunktionale Nutzung
für alle musealen Bereiche ermöglichen, bei gleichzeitiger
Optimierung und Bewahrung der Bibliotheks- und Archiv-
bestände.
Aus Anlass des 200. Geburtstages Schliemanns im Jahre
2022 wäre für die Sicherstellung eines solchen Bauvorhabens
kein Zeitpunkt günstiger als der jetzige!
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Herrn Keßler, der
sich sofort bereit erklärte, den griechisch-sprachigen Bestand
zu bearbeiten und zu erfassen; des Weiteren danke ich ins-
besondere Sybille Galka, die mich in jeder Hinsicht unter-
stützt hat, sei es, die Bestellungen von Material aller Couleur
einschließlich der Flachschränke vorzunehmen, oder durch
ideologische Stärkung, wenn es mal wieder besonders dre-
ckig war, und ich Angst hatte, mir „was wegzuholen” und sie
dann ermutigend bemerkte: „Mensch du hast ja wieder eine
Menge geschafft, jetzt sieht es hier ja ganz anders aus, und
das in so kurzer Zeit.”
Auch Frau Haase, Leiterin des HSM, gilt mein großer Dank.
Sie hatte ein offenes Ohr dafür, dass ich personelle Unterstüt-
zung von Museumsmitarbeiterinnen benötigte. Auch dafür,
dass die Beheizung der Kellerräume so erfolgen konnte, dass
eine Entfeuchtung sichergestellt war und dass das im Muse-
um anfallende Archivmaterial kontinuierlich zur Bearbeitung
geliefert wurde.
Auch der Vorstand der Gesellschaft versagte mir seine Hilfe
nicht, wenn diese erforderlich war. Dr. Wilfried Bölke und
seiner Frau sowie auch Rita Günther möchte ich dafür dan-
ken, mich in der Fortsetzung der Arbeiten bestärkt zu haben,
wenn ich im Begriff war, mal wieder alles hinzuschmeißen.
Letztlich gilt mein Dank meinem Vorgänger Herrn Pohlan,
der eine bewunderungswürdige Leistung beim Aufbau dieser
Bibliothek und des Archivs vollbracht hat, die auch durch die
sich jetzt zeigenden Probleme in nichts geschmälert wird.
Rainer Hilse,
Schliemanngemeinde Ankershagen