Seite 10 Informationsblatt 29 April 2018
Mitgliederversammlung
seitdem bemüht, diese Idee in die Wirklichkeit umzusetzen.
Über den derzeitigen Stand des Vorhabens wird Sie Dr. Bölke
während unserer Mitgliederversammlung detailliert in Kennt-
nis setzen.
Die Umsetzung des zweiten Beschlusses unserer Mitglieder-
versammlung war ebenfalls von Erfolg gekrönt. Diesmal gilt
der Dank aller Teilnehmer unserer Schatzmeisterin Sybille
Galka, der es zum wiederholten Male gelungen ist, eine an-
spruchsvolle Bildungsreise (dieses Mal nach Wien) zu orga-
nisieren. Diese schloss auch das gute Wetter ein, während in
Deutschland Blitz, Donner und Dauerregen das Wetter be-
stimmten. Zugegeben, die Temperaturen meinten es bei bis zu
39°C etwas zu gut mit uns, aber der Besichtigung der zahlrei-
chen Sehenswürdigkeiten von Weltrang tat dies, ob im offi-
ziellen oder im Freizeitprogramm, keinen Abbruch. Dass es
Frau Galka gelang, an einem Sonntag die Besichtigung der
Abguss-Sammlung des Archäologischen Museums der Uni-
versität Wien samt Vortrag und Führung durch die Leiterin
der Einrichtung Frau Prof. Meyer zu ermöglichen, bedarf hier
noch einmal der besonderen Erwähnung. Und damit nicht ge-
nug. Kaum zurück, ist Frau Galka schon mit dem Vorschlag
zu einer weiteren Studienreise beschäftigt, aber dazu wird sie
Ihnen sicherlich noch selbst etwas mitteilen.
Auf weitere positive Ereignisse, die im Berichtszeitraum lie-
gen, werde ich im Abschnitt drei meines Berichtes zu sprechen
kommen. Jetzt ist es an der Zeit, auf den dritten Beschluss der
letzten Mitgliederversammlung und dessen Umsetzung zu
sprechen zu kommen. Nach ausführlicher Diskussion wurde
der Vorstand der Gesellschaft beauftragt, sich dafür einzuset-
zen, dass das HSM als Forschungsstätte und „blaubuchfähig“
erhalten bleibt und damit verbunden, die Einrichtung weiter-
hin in den Händen eines Wissenschaftlers oder einer Wissen-
schaftlerin liegen müsse.
Herr Dr. Bölke und Herr Prof. Jähne nahmen daraufhin Kon-
takt zu Herrn Prof. Klinkmannn auf, der gute Kontakte zur
Landesregierung besitzt, um dort über die Situation zu berich-
ten und eine Sondierung vorzunehmen. Im Ergebnis (Febru-
ar 2016) richtete der Vorstand der HSG ein Schreiben an den
damaligen Minister für Wissenschaft, Kultur und Bildung,
Herrn Mathias Brodkorb, mit der Bitte, die bundesweite Aus-
schreibung der Stelle des Leiters des HSM zu unterstützen und
sich für eine Trägerschaft der Einrichtung unter unmittelbarer
Verantwortung des Landkreises, unter Herauslösung des HSM
aus der GmbH oder für die Übernahme der Trägerschaft durch
das Land (denkbar wäre eine Zweigstelle des neu im Aufbau
befindlichen Landesärchäologischen Museums) einzusetzen.
Unterstützung erhielten HSG und HSM durch ein Memorand-
um der Leibnitz-Sozietät zu Berlin mit dem gleichen Anliegen,
adressiert an die gleiche Adresse und an Frau Grütters (Beauf-
tragte der Bundesregierung für Kultur und Medien). Mit Span-
nung erwarteten wir eine Antwort. Erst auf Nachfrage erhiel-
ten die Absender über Frau Lauffer im Mai die Antwortschrei-
ben, aus denen hervorging, dass das Land Mecklenburg-Vor-
pommern eine Übernahme der Trägerschaft des HSM nicht
in Erwägung zieht und die Neubesetzung der Leiterstelle des
HSM in Verantwortung des Landkreises Mecklenburgische
Seenplatte (MSE) läge. In ähnlicher Weise äußerte sich Frau
Grütters vom Bund. Die Antworten bezüglich unserer Sorgen
zum Verlust der Gemeinnützigkeit der HSG und der möglichen
Löschung der Einrichtung aus dem Blaubuch enthielten vie-
le nicht dem Stand der Entwicklung entsprechende Angaben.
Ich habe hier nur in aller Knappheit versucht, die Vorgänge
zu schildern. Wenn jemand noch einmal konkret nachschauen
möchte, hat er dazu die Gelegenheit, in unserem letzten In-
formationsheft den entsprechenden Briefwechsel nachzulesen.
Inzwischen war es zu dem Beschluss des Kreistages MSE ge-
kommen, die Stelle des Museumsleiters Dr. Witte nicht bun-
desweit auszuschreiben. Die Geschäftsführerin der GmbH
Frau Lauffer erklärte sich für die Personalhoheit als nicht zu-
ständig. Die Intervention des Vorstandes der HSG und von Dr.
Witte als Museumsleiter bei den zuständigen Fraktionen des
Kreistages, ihre Position noch einmal zu überdenken, führten
ebenfalls zu keinem Erfolg.
Etwa zeitgleich bemühte sich der Vorstand der HSG um ein
Gespräch mit dem Landrat, um mit ihm die Ausschreibung der
Stelle des Museumsleiters und die Probleme, die sich aus der
Einbindung des HSM in die GmbH aus der Sicht der HSG in
Punkto Förderung ergeben, zu erörtern.
Das Gespräch kam am 31. Januar 2017 zustande. An ihm nah-
men seitens des Landkreises und der GmbH Herr Landrat
Kärger, sein Büroleiter Herr Fritz, Frau Lauffer als Geschäfts-
führerin der GmbH sowie seitens der HSG die Vorstands-
mitglieder Herr Dr. Bölke, Frau Galka, Herr Hilse, Herr Dr.
Peters und Herr Prof. Rühle teil. Herr Landrat Kärger machte
unmissverständlich deutlich, dass er die Personalhoheit über
das HSM ausübe und den Beschluss des Kreistages, die Stelle
des Leiters des HSM nicht auszuschreiben, auch durchsetzen
werde. Die Aufgaben der Museumsleiterin werde zukünftig
Frau Undine Haase wahrnehmen, die als Museologin die dafür
entsprechende Qualifikation besäße. Aus finanziellen Grün-
den werde die Stelle von Herrn Dr. Witte nicht wieder besetzt.
Es sei nicht Aufgabe des Landkreises, in seinen freiwilligen
Aufgaben Schliemannforschung zu finanzieren. Auf unseren
Hinweis, dass dies eine am 1. 1. 2008 durch Kreistagsbeschluss
des ehemaligen Landkreises Müritz verabschiedete Satzung
des HSM anders vorsehe und dort im § 2 das HSM ausdrück-
lich als „eine Gedenk- und Forschungsstätte zum Leben und
Wirken Heinrich Schliemanns“, in der „die wissenschaftli-
che Arbeit Bestandteil der musealen Aufgaben“ ist, ausweist,
machte Herr Landrat Kärger den Vorschlag, die wissenschaft-
liche Forschung zukünftig in Kooperation der HSG mit wis-
senschaftlichen Institutionen des Landes zu leisten.
Trotz aller Bemühungen war damit klar, dass der durch die
Mitgliederversammlung der HSG dem Vorstand erteilte Be-
schluss nicht zu erfüllen war. Auch wenn die Entscheidung des
Kreistages, übereinstimmend mit der Meinung des Landrates
(wobei die Reihenfolge austauschbar ist) eine für uns unak-
zeptable und nicht nachvollziehbare Entscheidung darstellt, so
müssen wir diese z. Zt. als gegeben hinnehmen. Undine Haase,
die über 20 Jahre hier am HSM eine fruchtbare Arbeit geleistet
hat, kann man dafür nicht die Verantwortung geben, das ist
Fakt. Was uns als Gesellschaft jetzt obliegt, ist, ihr unsere Un-
terstützung zuzusichern und unsere Bestrebungen darauf aus-