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Informationsblatt 28 März 2017
Beiträge und Berichte
bot ihnen in Ostpreußen eine neue Heimat. Er begrüßte sie mit
den Worten „Mir neue Söhne - Euch ein neues Vaterland“. Au-
ßer Salzburger siedelten auch Schweizer, Magdeburger, Pfäl-
zer und Elsässer in Ostpreußen. Das Geheimnis des berühmten
Tilsiter Käses brachten die holländischen Mennoniten und die
evangelischen Salzburger mit nach Ostpreußen.
Die Fahrt über die Kurische Nehrung ist eine Faszination! Diese
98 km lange Halbinsel trennt das Kurische Haff von der Ostsee.
Etwa 4 Kilometer nordöstlich von Nidden (Nida) befindet sich
die breiteste Stelle, ca. 3,8 km, die schmalste Stelle, ca. 340 m,
befindet sich im südlichen Teil der Nehrung. Seit 1945 gehören
die nördlichen 52 km zu Litauen, die südlichen 46 km zum rus-
sischen Oblast Kaliningrad.
In Rossiten (Rybacji) befindet sich auch die älteste Vogelwarte
der Welt. Eindrucksvoll demonstrierte uns ein Mitarbeiter wie
die Vögel gefangen, untersucht, beringt und wieder frei gelas-
sen werden (Abb. 13).
Wenige Kilometer nördlich verlassen wir die russische Exkla-
ve Kaliningrad und reisen nach umfangreicher und intensiver
Grenzkontrolle nach Litauen ein und erreichen Nidden.
Im Gegensatz zu den jetzt russischen Urlaubsorten der Kuri-
schen Nehrung, die wohl immer noch auf einen Prinzen warten,
der sie wach küsst, braucht Nidden nicht mehr von dem alten
Glanz träumen. Er ist bereits zurückgekehrt! Wunderschön re-
konstruierte Holzhäuser, zahlreiche Hotels und ein 100 km lan-
ger Sandstrand lassen keine Wünsche offen. Nicht nur Thomas
Mann ließ sich von der wunderschönen Landschaft verzaubern,
als er 1930 das erste Mal nach Nidden reiste: „Alles Sand und
weglos.“ Wilhelm von Humboldt verglich die Kurische Neh-
rung mit Spanien und Italien, als er 1807 feststellte: „Die ku-
rische Nehrung ist so merkwürdig, dass man eigentlich ebenso
gut als Spanien oder Italien gesehen haben muss, wenn einem
nicht ein wunderbares Bild in der Seele fehlen soll.“ (Abb. 14)
Abb. 11 – Die Ankunft der Salzburger dargestellt in der Aula des Gymnasiums
Abb. 12 – Das Wahrzeichen von Ost-
preußen: der Elch
Abb. 13 – Die älteste Vogelwarte der Welt
Abb. 14 – Blick auf die Kurische Nehrung vom Thomas-Mann-Haus