Seite 52 Informationsblatt 28 März 2017
Mit großer Bestürzung und Trauer reagierten wir Mitte
des vorigen Jahres auf die Nachricht, dass am 5. Juli 2016
unerwartet der bedeutende Grafiker Werner Schinko im
Alter von 87 Jahren verstorben ist. Das ist auch für unser
Heinrich-Schliemann-Museum ein großer Verlust.
Werner Schinko hat mich in den 1980er Jahren selbst-
los beim Aufbau des neugegründeten Heinrich-Schlie-
mann-Museums unterstützt. Er gab mir wertvolle prak-
tische Hinweise für den Druck der ersten Hefte der von
mir 1987 begründeten Schriftenreihe „Mitteilungen aus
dem Heinrich-Schliemann-Museum Ankershagen“; er
gestaltete die Titelseite des Heftes 2 mit einer Grafik des
Elternhauses Schliemanns.
Das Signet unseres Museums und der Heinrich-Schlie-
mann-Gesellschaft entstammten seiner Feder. Ein erstes
Werbeplakat für das Museum mit einem farbigen Aqua-
rell des Pfarrhauses und der Dorfkirche wurde ebenfalls
von ihm entworfen. Das eingerahmte Original hängt im
Büro des Direktors.
Werner Schinko vermittelte mir in dieser Anfangszeit des
Museums erste Kontakte nach den Niederlanden (Amster-
dam). Er stellte uns 1988 und 1999 für zwei vielbeachtete
Sonderausstellungen einige seiner bekannten Buchillus-
trationen, Reisebilder und selten gezeigten Steingravuren
zur Verfügung. Er war begeistert, als wir 1996 im Au-
ßengelände das Trojanische Pferd aufgestellt haben, schuf
dafür spontan Bastelbögen für den Verkauf im Museums-
laden. Für alle seine Arbeiten verlangte er niemals ein
Honorar.
Wir haben mit Werner Schinko nicht nur einen bedeuten-
den Künstler, sondern auch einen Förderer unseres Mu-
seums verloren. Ich habe ihn als einen sehr warmherzi-
gen, fröhlichen und hilfsbereiten Menschen kennen- und
schätzen gelernt, ich werde ihn vermissen.
Wir werden die Erinnerung an Werner Schinko in unse-
ren Herzen bewahren!
Dr. Wilfried Bölke
Schliemanngemeinde Ankershagen
Mitteilungen der Gesellschaft
Nachruf für Herrn Werner Schinko
Werner Schinko in seinem Atelier in Röbel (Foto: W. Bölke)