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Seite 53

Informationsblatt 28 März 2017

Mitteilungen der Gesellschaft

Unser langjähriges und aktives Mitglied Wolfgang Schlie-

mann (18. 08. 1940 – 17. 02. 2017)

hat sich auf eine Reise ohne Wiederkehr begeben: Am 18.

Februar erhielten wir diese Information von seiner Frau

Elke. Wir sind erschüttert und tief bewegt.

Nur wenige Tage vorher sprach ich mit ihm am Telefon

über unsere diesjährige Reise nach Wien. Er interessierte

sich für die Reiseteilnehmer; ich fragte ihn nach seinen En-

kelkindern, für die er gern ein liebevoller Opa war. Nichts

deutete darauf hin, dass es unser letztes Gespräch sein

würde. Im Gegenteil! Er war wie immer voller Pläne, Ta-

tendrang und Zuversicht. Am 17. Februar riss ihn der Tod

aus dem Kreis seiner Familie und den geplanten Vorhaben.

Wolfgang Schliemann war der Heinrich-Schliemann-Ge-

sellschaft und dem Museum sehr verbunden. Seit Bestehen

der Gesellschaft war er ihr Mitglied und nahm nach Mög-

lichkeit an vielen Veranstaltungen der Gesellschaft teil.

Den etwas weiteren Anfahrtsweg nach Ankershagen nahm

er gerne in Kauf. Aus seinem Privat- bzw. dem Familien-

besitz schenkte er dem Museum einige schöne Andenken.

Unvergessen bleibt seinAuftreten als Heinrich Schliemann

zur 775-Jahrfeier von Ankershagen. Standesgemäß nah-

men die beiden VIPs des Ortes, Heinrich Schliemann und

Johann Heinrich Voß, in einer Kutsche fahrend am Fest-

umzug teil. Huldvoll grüßten sie die Gäste und Einwohner

am Straßenrand.

Unvergessliche Erlebnisse teilten wir während der Reisen

der Heinrich-Schliemann-Gesellschaft. Er fehlte auf kei-

ner! Viel Freude bereitete es ihm, Händler aufzusuchen,

sie in ein Gespräch zu ziehen und Kaufinteresse für Sou-

venirs für seine Familie oder für sich vorzutäuschen. Häu-

fig begleitete ich ihn bei diesen Aktionen und bewunderte

ihn dafür. Ich wäre nie auf so eine Idee gekommen, aber

er amüsierte sich köstlich. Wir werden ihn in Wien sehr

schmerzlich vermissen.

Das Schicksal des Museums bewegte ihn ungemein. Noch

während unseres letzten Gesprächs bestärkte er seine (und

nicht nur seine) Auffassung, alles Menschenmögliche zu

unternehmen, um die Stelle des ausscheidenden Museums-

leiters wieder mit einem Wissenschaftler zu besetzen.

Wolfgang Schliemann wurde zu einem Freund. Wenn er

hier in der Nähe war, übernachtete er bei uns, damals noch

in Sponholz. Im letzten Jahr überraschte er uns, gemein-

sam mit seinem Freund Andreas Arnemann, während der

Umbauphase in unserem neuen (alten) Zuhause. Im Sep-

tember konnten sich seine Frau Elke und er von dem Er-

gebnis der Arbeiten überzeugen.

Es wird seiner Familie viel Kraft kosten, diesen schmerzli-

chen Verlust zu überwinden. Wir wünschen seiner Familie

die notwendige Energie, zuversichtlich und hoffnungsvoll

in die Zukunft zu blicken. Das hätte Wolfgang so gewollt.

Wir werden sein Andenken in Ehren halten.

Sybille Galka

Schliemanngemeinde Ankershagen

Wolfgang Schliemann (rechts) als Heinrich Schliemann im Jahre 2005

Nachruf fürWolfgang Schliemann