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Seite 10 Informationsblatt 28 März 2017

Mitgliederversammlung

auch die gemeinsamen Treffen mit den Neubukower Schlie-

mann-Freunden und vieles andere mehr. Hier alles aufzuzäh-

len ist einfach nicht möglich.

Manchmal allerdings waren unsere Bemühungen auch star-

ken Belastungsproben ausgesetzt und hatten nicht den an-

gestrebten Erfolg. Dies war insbesondere immer dann der

Fall, wenn es um die bessere Ausstattung des Museums mit

finanziellen Mitteln, dem Status des Museums und die Trä-

gerschaft der Einrichtung ging. Bereits in den 1990er-Jahren

wurde versucht, das Museum aus der Trägerschaft des Land-

kreises Müritz zu entlassen und eine andere Möglichkeit der

Finanzierung zu finden. Dies führte dazu, dass der Landkreis

Müritz seine damals existierenden 3 Museen (Müritz-Muse-

um Waren, Agrarhistorisches Museum Alt Schwerin, HSM)

zu einem optimierten Regiebetrieb zusammenfasste, um kos-

tensparender agieren zu können. Trotz der Proteste durch den

Leiter des HSM und durch die HSG, die deutlich machten,

dass eine derartige Konstruktion zum Scheitern verurteilt

sei, wurde der Regiebetrieb eingeführt und scheiterte, weil

die erwarteten Spareffekte nicht eintraten, Ende 2007.

2

Nun

gab es erneut Versuche, das HSM aus der Trägerschaft des

Landkreises zu entlassen. Der Träger (Landkreis Müritz) ar-

gumentierte nun damit, dass er sich ein Museum als Memori-

al- und Forschungsstätte nicht leisten könne, deshalb wäre ein

Trägerwechsel angebracht. Die HSG könne doch das Muse-

um übernehmen. Dies konnte durch den Leiter des HSM, den

Vorstand der HSG und durch die Mitwirkung von Mitgliedern

der HSG, z. B. Prof. Jähne, abgewehrt werden. Der Leiter des

HSM Dr. Witte, aber auch der Vorstand der HSG haben da-

mals viele Petitionen geschrieben und persönliche Gespräche

mit der Landrätin gesucht. 2007 gelang es, das Vorhaben ab-

zuwenden. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass die

damaligen Vertreter der politischen Parteien im Kreistag sehr

wohl erkannten, welche Bedeutung das HSM sowohl für die

touristische Infrastruktur als auch als Vorzeigeobjekt mit in-

ternationaler Außenwirkung hat. Aber nicht jeder im Kreistag

unterstützte damals den Verbleib des Museums im Landkreis,

letztendlich votierte die Mehrheit jedoch dafür, das HSM in

Trägerschaft des Landkreises Müritz zu belassen.

Dr. Witte hatte als Leiter der Einrichtung bei diesen Auseinan-

dersetzungen natürlich so manche dienstlichen Konsequenzen

zu tragen, wobei wir als HSG nur versuchen konnten, helfend

einzugreifen. Das tat der Vorstand, aber auch unsere Mitglie-

der zum Beispiel durch Lesermeinungen, die in der regionalen

Presse ihre Veröffentlichung fanden.

Mit der Einführung der neuen Landkreise in Mecklen-

burg-Vorpommern entstand in unserem geografischen Raum

ein Riesengebilde. Der neue Landkreis „Mecklenburgische

Seenplatte“ mit einer Flächenausdehnung doppelt so groß wie

das Saarland

3

verhieß nichts Gutes für den Verbleib des HSM

in Trägerschaft des Landkreises. Die Sparmaßnahmen griffen

2 Anm. der Redaktion: Die „Stellungnahme zur Entwicklung des Regiebe-

triebes ‚Kreisliche Kulturbetriebe‘“ vom Juli 2006, die der Einrichtung die-

ses Regiebetriebes Ineffizienz nachwies, ist bis heute offiziell verschwiegen

worden.

3 Anm. der Redaktion: Der Landkreis MSE hat eine Fläche von 5.470,35 qkm,

das Bundesland Saarland eine von 2.569,69 qkm.

überall um sich. Schon bald wurde deutlich, dass man beab-

sichtigte, die drei Einrichtungen „Dreiköniginnen-Palais“ in

Mirow, das „Agroneum“ in Alt Schwerin und das HSM in eine

neue Trägerschaft zu bringen, in eine GmbH. Damit war eine

Förderung des HSM durch die HSG in Gefahr. Da eine GmbH

gewinnorientiert arbeiten muss, die HSG aber nur ein Museum

fördern darf, welches gemeinnützig arbeitet, machten wir auf

diesen Umstand aufmerksam. Die an den Landrat gerichteten

Schreiben blieben unbeantwortet, persönliche Gespräche mit

dem Landrat zur Förderung des HSM durch den Landkreis

unbefriedigend. Auch eine Petition an die im neuen Kreistag

vertretenen Mandatsträger der unterschiedlichen Parteien, das

HSM in Trägerschaft des Landkreises zu belassen und aus der

GmbH auszugliedern, blieben in letzter Konsequenz, trotz der

Unterstützung durch die Linken und Grünen, erfolglos. Die

GmbH wurde ins Leben gerufen.

Erst jetzt, unterstützt durch die Presse, welche das Thema auf-

griff und auch die Bedenken der HSG zum Ausdruck brachte,

fühlte man sich veranlasst, bei der Schatzmeisterin nachzu-

fragen, wie hoch denn die Förderung der HSG in den letzten

19 Jahren gewesen sei. Die ermittelte Summe rief Erstaunen

hervor, es waren rund 290.000

. Da auch von Seiten der Ju-

risten, die mit der Gründung der GmbH beauftragt waren, Be-

denken über die Förderung des HSM durch die HSG aufka-

men, versucht man nun eine Möglichkeit zu finden, innerhalb

der GmbH, die neben den drei Einrichtungen auch die Wirt-

schaftsförderung und den Radwegebau umfasst, eine „MuSe-

En“ gGmbH zu schaffen, die gemeinnützig arbeiten soll. Dies

ist der derzeitige Stand.

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Ein Verbleib des HSM in Trägerschaft

des Landkreises ist trotz beharrlicher Versuche durch den Lei-

ter des HSM Dr. Witte und der HSG nicht gelungen.

Liebe Mitglieder der HSG, sehr geehrte Damen und Herren,

damit wäre die Überleitung zum Teil 2 meines Berichtes, den

Zeitraum vom 8. September 2015 bis zum 4. September 2016

umfassend, eingeleitet.

Am 9. November 2015 fand eine Vorstandssitzung statt, bei der

Frau Lauffer, die Geschäftsführerin der GmbH „Wirtschafts-

förderung MSE“ unser Gast war. Wir informierten Frau Lauf-

fer über die Arbeit und die Ziele der HSG und machten unsere

Bedenken deutlich. Das Gespräch verlief in einer angenehmen

Atmosphäre. Letztendlich konnte Frau Lauffer aber noch kei-

ne Auskunft darüber geben, wie ihr Geschäftsbereich end-

gültig strukturiert sein wird. Es werde daran gearbeitet, eine

Möglichkeit zu finden, dass das HSM nicht gewinnorientiert

arbeiten und eine Förderung durch die HSG uneingeschränkt

möglich sein soll.

Aus Sorge um die Zukunft des HSM richtete die HSG ein

Schreiben an den Kultusminister des Landes Mecklen-

burg-Vorpommern Herrn Brodkorb mit der Bitte, sich ins

Benehmen mit dem Landkreis bezüglich der Trägerschaft des

Museums zu setzen bzw. einen Trägerwechsel der Einrichtung

unter der Hoheit des Landes M-V zu erwägen. Natürlich baten

wir auch darum, uns bei der Besetzung der Leiterstelle des

4 Anm. der Redaktion: Am 6. Dezember 2016 wurde der Antrag gestellt, eine

„MuSeEn GmbH“ in das Handelsregister einzutragen.